CH-Schluss: SMI geht unverändert aus dem Handel

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag in etwa auf dem Vortagesniveau geschlossen. Der Leitindex SMI hatte zuvor am Vormittag zeitweise noch deutlich im Minus notiert und sich erst am Nachmittag nach oben gearbeitet. Die Erholung erklärten sich Händler mit der überraschend freundlichen Stimmung zu Handelsbeginn an der Wall Street. Dort wurden die diversen «Belastungsfaktoren», die am Vortag die US-Indizes belastet und danach auch in Europa für Nervosität gesorgt hatten, mit einem Tag Distanz nicht mehr gleich düster gesehen.

Zu diesen «Belastungsfaktoren» zählten das letzte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank Fed, Aussagen von Regierungsvertretern zum US-Bankenmarkt sowie Unklarheiten vor dem anstehenden Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt der monatliche US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird. Dieser könnte auch den Ausschlag geben, ob der SMI ein Wochenplus schafft oder nicht. Aktuell notiert der Schweizer Leitindex nämlich nur rund 20 Punkte unter dem Schlussstand von letzter Woche.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,02% tiefer bei 8’638,37 Punkten und damit fast 60 Zähler über dem Tagestief. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann hingegen 0,14% auf 1’372,61 Stellen, während der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum um 0,01% auf 9’634,80 Zähler nachgab. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 19 im Plus und elf im Minus.

Neuigkeiten zu den Blue Chips lagen am Berichtstag nur wenige vor. Und die Ausschläge bei den wichtigsten Titeln hielten sich denn auch in Grenzen.

Das Verliererfeld wurde am Schluss des Tages von Galencia (-0,8%) angeführt. Einen Tag vor der Abspaltung des Apotheken-Betreibers und -Zulieferers Galenica Santé gerieten die Papiere somit erneut etwas unter Druck. Der Börsengang dürfte aber – wie sich bereits seit ein paar Tagen abzeichnet – ein Erfolg werden. Die Aktien werden gerüchteweise zu 39,00 CHF pro Titel und damit am oberen Ende der Preisspanne platziert.

Dahinter hatten auch verschiedene Zykliker wie LafargeHolcim (-0,7%), Geberit (-0,4%) und Adecco (-0,2%) einen schweren Stand. Nicht auf Touren kamen aber auch defensive Titel wie die schwergewichtigen Pharmapapiere von Novartis (-0,6%) und Roche (-0,4%). Novartis hatte am Morgen mitgeteilt, seine Forschungspipeline in der Augenheilkunde durch eine Einlizensierung erweitern zu wollen.

Die deutlichsten Avancen bei Handelsschluss verzeichneten auf der anderen Seite Swatch (+1,4%), und auch Richemont (+1,0%) reihten sich bei den grössten Gewinnern ein. Die beiden Uhren- und Luxusgüterpapiere haben seit Anfang Jahr einen guten Lauf.

Bei Sika (+1,2%) sorgte die Nachricht, dass der französische Konzern Saint-Gobain die Laufzeit der Kaufverträge mit der Familie Burkhard bis Ende 2017 verlängert hat, für keine Katerstimmung unter den Investoren.

Auffällig im Plus schlossen ausserdem alle Versicherungspapiere im SMI/SLI. Dabei ragten Swiss Life (+1,1%), zu denen eine neue Kaufempfehlung durch Kepler Cheuvreux eintraf, besonders hervor. Das Versicherungsunternehmen übertreffe die Erwartungen immer wieder, hiess es zur Begründung. Aber auch Zurich, Bâloise und Swiss Re (je +0,8%) zeigten eine überdurchschnittliche Entwicklung. Swiss Re dürften dabei ebenfalls von einer positiveren Analysteneinschätzung durch Barclays (‹Equal Weight› statt ‹Underweight›) profitiert haben.

Eine deutliche Erholung zeigten im Tagesverlauf die beiden Grossbankenpapiere CS (+0,3%) und UBS (+0,1%), die am Vormittag zeitweise noch klar über 1% nachgegeben hatten. Dies war von Händlern mit der Unsicherheit der Investoren nach den Fed-Minutes erklärt worden. Zudem hatte vorübergehend auch die Meldung belastet, wonach sich der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump für eine Aufspaltung der grossen Banken in Investment- und Kreditinstitute ausgesprochen habe.

Am breiten Markt waren Nachrichten ebenfalls dünn gesät. Auffällige Verluste erlitten Myriad (-10,3%) nach der Durchführung eines Investorentages. Am Vortag hatten die Papiere allerdings noch markante Gewinne erzielt. (awp/mc/pg)

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