CH-Schluss: SMI schliesst bei tiefen Handelsvolumen im Minus

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag erneut nachgegeben. Nach einer leicht positiven Eröffnung sanken die Indizes am zweitletzten Handelstag des Jahres ins Minus und schlossen gar auf Tagestief. Insgesamt sei die Luft an den Märkten aber draussen, hiess es im Handel. «Die Investoren haben ihre Handels- und Anlagebücher weitestgehend geschlossen und wollen kaum noch neue Risiken eingehen», kommentierte ein Marktexperte.

Beobachter gaben sich zudem wieder zurückhaltender bezüglich der Erwartungen, dass es in den USA in den kommenden Jahr zu mehreren starken Zinssenkungen und einer «weichen Landung» der Wirtschaft kommen werde. Diese Hoffnungen hatten in den vergangenen Wochen die Aktienmärkte weltweit angetrieben. Neue Konjunkturdaten beeinflussten den Handel kaum. In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als von Ökonomen erwartet gestiegen. Die Daten deuten auf eine gewisse Abschwächung des zuletzt immer noch robusten US-Arbeitsmarktes hin.

Der Leitindex SMI schloss am Donnerstag 0,51 Prozent im Minus bei 11’057,55 Punkten auf seinem Tagestief. Der 30 Titel umfassende SLI gab um 0,56 Prozent auf 1765,55 Punkte nach und der breite SPI verlor 0,47 Prozent auf 14’477,36 Zähler. Von den SLI-Titeln schlossen 27 im Minus und nur drei im Plus.

Klar unter Druck standen die Finanzwerte. Die deutlichsten Abgaben bei den Bluechips gab es für die im Gesamtjahr stark gelaufenen Aktien der Grossbank UBS (-1,6%). Aber auch die Titel der Privatbank Julius Bär (-0,6%), die seit Wochen wegen hoher Kredite an die in Schieflage geratene Signa unter Druck stehen, mussten nach der Erholung vom Vortag wieder Verluste hinnehmen. Die Aktien der Versicherer Swiss Life und Swiss Re (je -1,0%) gingen ebenfalls mit klaren Abgaben aus dem Handel.

Unter Druck standen auch eine Reihe zyklischer Werte wie die Aktien des Verpackungsspezialisten SIG (-1,3%). Abgaben gab es auch für die Titel des Luxusgüterkonzerns Richemont (-1,2%), die damit die Avancen des Vortags wieder abgaben. Deutlich schwächer schlossen zudem die Titel des Logistikkonzerns Kühne+Nagel und die Aktien des Duftstoffkonzerns Givaudan (je -0,9%).

Mit Verlusten schlossen zudem die im laufenden Jahr sehr gut gelaufenen Aktien des Industriekonzerns ABB (-0,7%) oder des Zementkonzerns Holcim (-0,6%). Auch die Titel des Chipindustrie-Zulieferers VAT (-0,3%), die im laufenden Jahr fast 70 Prozent zugelegt haben, gingen mit leichten Abgaben aus dem Handel.

Bei den SMI-Schwergewichten schlossen die Roche-Genussscheine (-0,5%) tiefer, aber auch die Aktien der Konkurrentin Novartis (-0,2%) beschlossen den Handelstag mit leichten Abgaben. Die Titel des Nahrungsmittelriesen Nestlé (-0,1%), die am Vortag noch klar nachgegeben hatten, beendeten den Handelstag knapp im Minus.

Zu den wenigen Tagesgewinnern gehörten die Aktien des Augenheilmittelkonzerns Alcon (+0,1%). Ebenfalls zulegen konnten die gebeutelten Lonza-Aktien (+0,2%). Die Titel des Pharmazulieferers gehören im Gesamtjahr mit einem Minus von über 20 Prozent zu den klaren Verlierern bei den Blue Chips.

Im breiten Markt ging es auch für die 2023 massiv gesunkenen Titel des Allschwiler Biotechunternehmens Idorsia (-2,7%) nach dem Zwischenanstieg des Vortags wieder abwärts. Die im Gesamtjahr ebenfalls unter Druck stehenden Aktien des Solarspezialisten Meyer Burger (+0,8%) schlossen etwas fester. Am Markt war von Jahresendbereinigungen und Positionsglattstellungen die Rede.

DocMorris (-0,2%) schlossen leicht tiefer. Mit einem Jahresgewinn von 190 Prozent habe die Versandapotheke bezüglich der Einführung des E-Rezepts in Deutschland schon sehr viel Vorschusslorbeeren erhalten, hiess es im Handel. (awp/mc/ps)

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