Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich im frühen Geschäft am Dienstag per Saldo wenig verändert. Die Anleger seien noch dabei, das Zollabkommen der USA mit der EU zu verarbeiten, heisst es am Markt. Dieses wird nach anfänglicher Euphorie mittlerweile als enttäuschend beurteilt. Mehrere europäische Staats- und Regierungschefs haben es gar als einseitig und unhaltbar bezeichnet. Derweil steht der Brief aus Washington an die Schweiz noch aus.
Zudem blickten die Anleger nun der US-Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend entgegen und schalteten einen Gang hinunter, heisst es weiter. Es wird zwar mehrheitlich keine Zinsänderung erwartet, aber die Aussagen von Fedchef Jerome Powell an der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung könnten die Zinserwartungen durchaus beeinflussen. Zudem könnte der Entscheid ausnahmsweise nicht einstimmig erfolgen, meint die Valiant Bank. Und das dürfte dann je nach Anzahl der Abweichler als Erfolg für die Einflussnahme der Regierung gewertet werden.
Der Leitindex notiert gegen 09.20 Uhr um 0,01 Prozent tiefer auf 11,913,42 Punkten. Der SLI, in dem derzeit 31 Titel enthalten sind, zeigt sich mit 1987,36 Zählern (-0,02%) und der breite SPI mit 16’643,15 Punkten (-0,04%) ebenfalls minim leichter. Im SLI stehen 16 Gewinnern zehn Verlierer gegenüber, fünf Titel sind unverändert.
Im Fokus sind Sika (-3,5%). Der Bauchemie- und Klebstoffhersteller hat im ersten Halbjahr 2025 weniger Umsatz erzielt als in der entsprechenden Vorjahresperiode und hat nun die Prognose für Umsatz im Gesamtjahr etwas defensiver formuliert.
Dagegen werden SIG (+3,1%) deutlich höher gehandelt. Der Verpackungsspezialist SIG ist in der ersten Jahreshälfte 2025 leicht gewachsen und hat die operative Marge leicht erhöht. Die Aktie hatte am Vortag allerdings 2,8 Prozent eingebüsst.
Ansonsten halten sich bei den Blue Chips die Kursveränderungen in Grenzen.
Auf den hinteren Rängen fallen AMS Osram (+2,0%) positiv auf. Der Sensorenhersteller verkauft sein Unterhaltungs- & Industrielampengeschäft an das japanische Unternehmen Ushio. Der Transaktionswert wird mit 114 Millionen Euro angegeben. Die Aktien von DocMorris (+0,7%) werden nach den überraschend guten Quartalszahlen von Rivale Redcare ebenfalls höher bewertet.
Die Anteile von Galderma (-2,5%) leiden unter einer Platzierung von 17 Millionen Aktien durch die Altaktionäre. Dies entspricht rund 2,1 Milliarden Franken. Forbo (-12,1%) verlieren derweil nach Halbjahreszahlen massiv.
Die Aktien von Lem (-4,2%) sind nach Zahlen klar im Minus. Dagegen rücken R&S (+2,7%) ebenfalls nach Zahlen vor. (awp/mc/pg)