CH-Schluss: Leicht fester

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag leicht fester geschlossen. Nachdem der SMI zunächst im Minus eröffnet hatte, vermochte der Leitindex die Verluste der ersten Handelsstunde wieder zu kompensieren. Im restlichen Handelsverlauf bewegte sich das Börsenbarometer richtungslos, ohne jedoch wieder in die Verlustzone abzurutschen. Marktteilnehmer interpretierten die Kurssteigerung mit einer Gegenbewegung nach den markanten Verlusten der Vorwoche. Auch die positiven Vorgaben vom US-Börsenparkett verhalfen dem SMI, Kursgewinne zu realisieren.

Zudem haben Hoffnungen auf ein Konjunkturprogramm für China das Sentiment aufgehellt. Aussagen des chinesischen Premierministers Wen Jiabao zum Wachstum des Landes schürten Spekulationen über Stützungsmassnahmen. Die Probleme der Eurozone wichen am Montag hingegen etwas aus dem Fokus der Anleger. Die Nachrichtenlage rund um Griechenland blieb verhältnismässig ruhig, während die Entspannung am spanischen Anleihenmarkt das Sentiment aufhellte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,29% höher auf 5’814,59 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,54% auf 876,62 und der breite SPI um 0,33% auf 5’437,63 Zähler.

Deutlich positiv notierten die Aktien der Luxusgüterhersteller. Grund waren Hoffnungen auf eine Lockerung der Geldpolitik in China. Die Swatch-Aktie legte trotz des Dividendenabschlags um 0,8% zu, Richemont stiegen gar um 2,9%. Letztere hatten in der vergangenen Woche nach guten Zahlen bereits um +3,2% zugelegt und waren der einzige Wochengewinner im SMI.

Auf der Gewinnerseite fanden sich einige Titel, die zuletzt deutlich Federn lassen mussten. ABB (+1,2%) legten zu, nachdem Berenberg die «Buy»-Empfehlung bestätigt hatte. Zudem hatte das Unternehmen einen Auftrag aus Indien gemeldet. Die Papiere haben zuletzt ein Zwischentief von November 2011 getestet. Ansonsten wiesen noch Clariant (+3,7%), Nobel Biocare (+4,3%) und SGS (+1,3%) deutlichere Aufschläge auf. Logitech (+4,4%) standen an der Spitze.

Ebenfalls gesucht waren Finanzwerte. Credit Suisse (+0,4%), UBS (+1,1%) und Julius Bär (+0,3%) notierten höher. Die CS gab am Nachmittag bekannt, dass der milliardenschwere offene Immobilienfonds CS Euroreal abgewickelt wird. Die Kurse der Versicherungsaktien Bâloise (+0,2%), Swiss Life (+1,1%) Swiss Re (+0,6%), Zurich Insurance (+0,4%) lagen auch höher. Der Versicherungskonzern Helvetia (unv.) war im Bereich berufliche Vorsorge gewachsen und hat im Neugeschäft hohe Zuwachsraten erzielt.

Novartis (-0,2%) tendierten etwas schwächer, nachdem das Medikament Prevacid zur Behandlung von häufig auftretendem Sodbrennen Konkurrenz bekommen hat. Der US-Hersteller Perrigo hatte am Freitag die Zulassung der FDA für ein bioidentisches Präparat erhalten. Roche waren hingegen gesucht mit einem Aufschlag von 0,3%. Nestlé standen mit 0,3% im Minus.

Lonza (-1,2% auf 37,26 CHF) gaben erneut ab. Am Wochenende hatten sich verschiedene Zeitungsmeldungen mit Spekulationen zu einer möglichen Kapitalerhöhung beschäftigt. In der Vorwoche hatte die Aktie bei 36,60 CHF ein Allzeittief markiert.

Im breiten Markt hatte der Telemedizinanbieter Oridion Systems (unv.) durchzogene Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Während der Umsatzanstieg die Erwartungen übertraf, lagen Brutto- und Reingewinn unter den Prognosen. Der Hersteller von Geräten zur Atemluftmessung hatte durch eine Überprüfung der FDA höhere Ausgaben verzeichnet. Das Unternehmen steht kurz vor der Übernahme durch Covidien.

Straumann (-0,8%) wurden in den vergangenen Tagen von einer Reihe von Analysten neu bewertet. Das Zahlimplantate-Unternehmen hatte seine Strategie an einem Investorentag in Amsterdam erläutert und dafür eine Reihe von positiven Einschätzungen geerntet. Zuletzt erhöhte Vontobel das Kursziel um 10 auf 160 CHF.

Die Orascom Development Holding (Aktie -0,3%) verfolgt weiter das Ziel einer Vereinigung der Skigebiete um Andermatt und hat ein Angebot für die Sedrun Bergbahnen unterbreitet. (awp/mc/upd/ps)

SIX Swiss Exchange

 

Exit mobile version