CH-Schluss: SMI schliesst zur Wochenmitte etwas fester

Boerse

Zürich – Nach dem Auf und Ab zu Wochenbeginn ist am Mittwoch am Schweizer Aktienmarkt so etwas wie vorweihnachtliche Ruhe eingekehrt. Der Leitindex SMI schloss einen insgesamt ruhigen Handel etwas fester ab. Der SMI sprang in der Schlussauktion gar über die Schwelle von 12’700 Punkten, nachdem er über weite Strecken des Handels tiefer tendierte. Viele Anleger hätten sich aber mit Blick auf die Festtage an die Seitenlinie begeben, hiess es am Markt. Daran änderten auch zahlreiche US-Konjunkturdaten, die während der zweiten Handelshälfte veröffentlicht wurden, nichts.

Händler sprachen von einem insgesamt richtungslosen Handelsgeschehen so kurz vor Weihnachten. Inflationssorgen und die Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie dürften die Anleger dabei wohl über die Festtage hinaus auch im nächsten Jahr beschäftigen. Zuletzt hatte die Hoffnung auf zumeist milde Krankheitsverläufe bei Ansteckungen mit der Omikron-Variante den Aktien Auftrieb gegeben. Für Gesprächsstoff sorgen auch die Sozial- und billionenschweren Klimapläne des US-Präsidenten Joe Biden, die auf der Kippe stehen.

Der SMI schloss am Mittwoch 0,25 Prozent höher bei 12’713,90 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten und die Indexschwergewichte gekappt sind, rückte um 0,53 Prozent auf 2037,29 Punkte und der breite SPI um 0,45 Prozent auf 16’228,74 Stellen vor. Von den 30 SLI-Werten notierten zu Handelsende noch acht im roten und der Rest im grünen Bereich.

Auf der Gewinnerseite standen im SLI Tech-Aktien wie Logitech (+2,8%) oder AMS (+1,9%) weit vorne, getragen von der guten Entwicklung an der US-Technologiebörse Nasdaq. Klar fester tendierten ohne News auch Sonova (+3,0%), Straumann (+3,1%), Partners Group (+2,5%) oder Alcon (+1,7%).

Die Grossbanken UBS (+0,3%) und Credit Suisse (+0,6%) rückten nicht ganz so stark vor. Bei der CS wurde bekannt, dass sie im Zuge der Untersuchung zum Greensill-Skandal personelle Massnahmen getroffen hat. Einige Manager müssen die Bank verlassen und es wurden auch empfindliche Geldstrafen ausgesprochen. Den Kurs der CS haben diese News allerdings kaum beeinflusst.

Die grössten Abgaben waren unter den Schweizer Blue Chips bei defensiven Werten zu sehen: So gaben Swisscom um 0,7 Prozent und die Papiere des Aromen- und Riechstoffherstellers Givaudan um 0,5 Prozent nach. Leicht unter Druck standen auch die Schwergewichte Nestlé und Roche (je -0,1%), wobei sie grössere Kursverluste bis Handelsende beinahe ganz abbauten.

Auch das dritte Schwergewicht Novartis (-0,01%) schloss den Handel nur unwesentlich tiefer ab. Kaum Einfluss auf das Börsengeschehen hatte die Nachricht, dass Novartis das auf Gentechnologie im Bereich Augenheilkunde spezialisierte britische Unternehmen Gyroscope Therapeutics zukaufen will. Die Übernahme kostet die Basler bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar.

Die Titel des Bauchemieherstellers Sika (+0,4%) schafften zu Börsenschluss den Sprung ins Plus. Die Innerschweizer haben zur Sicherstellung ausstehender Wandelanleihen eine Erhöhung des bedingten Kapitals angekündigt.

Am breiten Markt liess SFS (+6,4%) mit der Grossakquisition der deutschen Hoffmann SE, einem Systempartner für Qualitätswerkzeuge, aufhorchen. Damit kauft sich der Metallverarbeiter einen Jahresumsatz von rund 1 Milliarde Euro zu, womit sich der Gesamtumsatz der Gruppe um rund 50 Prozent ausweitet. Finanziert wird die Transaktion zum Teil über eine Kapitalerhöhung.

Zu den grössten Gewinnern zählten auch Dottikon (+7,4%) oder die TX Group (+6,2%). Valora rückten um 1,0 Prozent vor. Die Kiosk-Betreiberin gab bekannt, dass sie ins Geschäft mit Verkaufsautomaten einsteigen will.

Bei den Verlierern gaben Schlatter um 4,3 Prozent klar nach und die Aktien der Versandapotheke Zur Rose verloren weitere 4,2 Prozent. Da die Einführung des E-Rezepts in Deutschland, die als wichtiger Wachstumstreiber gilt, auf unbestimmte Zeit verschoben wurde, waren die Aktien am Vortag gar um gut 16 Prozent eingebrochen. Cicor verloren mit der Bekanntgabe von Details zur Pflichtwandelanleihe 1,5 Prozent. (awp/mc/pg)

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