CH-Eröffnung: Freundlicher Start – Blicke nach Athen

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit etwas höheren Notierungen in den Tag gestartet. Marktteilnehmer sprechen von einer leichten Erholung nach einer längeren Schwächephase. Gestützt wird die Entwicklung von den Börsen in den USA und Asien: So sind an der Wall Street nach drei Verlusttagen in Folge die US-Börsen mit Gewinnen in die neue Woche gestartet. Das Geschehen stehe weiter im Banne der Schuldenkrise in Griechenland, heisst es im Handel.

Bis zum Votum des griechischen Parlaments über ein neues Sparpaket dürften daher die Bäume nicht in den Himmel wachsen – zu gross sei das Risiko eines unerwarteten Scheiterns. Daher worden wohl so einige Anleger an der Seitenlinie verharren, so ein Händler. Sollte das griechische Parlament den Massnahmen zustimmen, könnte dies eine Erleichterungsrally auslösen, urteilen Händler. Für Bewegung könnte zunächst einmal am Nachmittag auch das US-Verbrauchervertrauen sorgen.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,36% höher auf 6’012,37 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) avanciert um 0,44% auf 930,28 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,37% auf 5’522,16 Zähler.

Unternehmensseitig gibt es im Blue-Chips-Sektor kaum etwas zu vermelden, und auch im Wochenverlauf sind nur wenige Neuigkeiten von Unternehmen angesagt. Dies dürfte noch einige Zeit so sein, beginnt die Saison der Halbjahresergebnisse doch erst Mitte Juli traditionsgemäss mit den Zahlen des Warenprüfers SGS.

Die zuletzt im Umfeld der Griechenland-Krise geschröpften Bankaktien legen am Berichtstag zu: Credit Suisse gewinnen 0,6%, Julius Bär 0,3% und UBS 1,5%. Für Erstere hat die japanische Nomura im Rahmen einer Sektorstudie die EPS-Prognose für das laufende Jahr um 10% gesenkt. Vor dem Hintergrund des sehr starken Schweizer Frankens nimmt der zuständige Analyst sein Kursziel für Credit Suisse auf 42 CHF von zuvor 45 CHF zurück. Das Rating Neutral wurde bestätigt.

Zu einer Erholung kommt es auch bei mehreren zyklischen Titeln, die nach schwachen US-Konjunkturdaten zuletzt zum Teil deutlich gefallen waren. So steigen Adecco um 1,0%, Richemont um 0,8% und ABB um 1,1%. Die weitere Entwicklung der ABB-Aktie könnte am laufenden Handelstag von einem Zwischenbericht des Mitbewerbers Siemens über den Geschäftsverlauf abhängen. Der Bericht steht um 10.15 Uhr auf der Agenda.

Clariant (+0,6%) erholen sich ebenfalls etwas von den Abgaben des Vortages. Die Papiere hatten gestern unter einer Gewinnwarnung von Akzo Nobel gelitten. Einzelne Analysten geben jedoch Entwarnung und sprechen von einem unternehmensspezifischen Problem – und nicht von einem der gesamten Branche.

Am Tabellenende des SMI/SLI finden sich Logitech (-1,2%), Swiss Re (-0,5%) und Swisscom (-0,2%).

Die defensiven Schwergewichte figurieren am Berichtstag ebenfalls nicht zuoberst auf den Einkaufszetteln: Novartis steigen um 0,1%, während Nestlé unverändert umgehen.

Einzig Roche ziehen um 0,6% an und bieten dem Gesamtmarkt eine Stütze. Der Pharmakonzern erhält in der Nacht auf Mittwoch eine weitere Chance, die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA vom Nutzen ihres Medikaments Avastin zur Behandlung von Brustkrebs zu überzeugen. Das Gremium hatte dem Medikament Ende 2010 die Zulassung für diese Indikation entzogen.

Carlo Gavazzi (+6,1%) sind nach endgültigen Zahlen für 2010/11 und einer hohen Dividendenankündigung stark gefragt. Die Elektronik-Gruppe will neben einer ordentlichen Ausschüttung von 10 CHF zusätzlich aus Anlass des 80-jährigen Bestehens eine Jubiläumsdividende von 15 CHF je Inhaberaktie zahlen. Die Umsatz- und Gewinnsteigerung ist bereits seit Juni bekannt, die verbesserte Geschäftslage zeigte sich nun auch im 22% höheren Auftragseingang. (awp/mc/ps)

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