CH-Schluss: SMI fällt unter 6’000er-Marke

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt setzt den Abwärtstrend des Vortages fort und verliert am Dienstag weiter an Boden. Der Leitindex SMI kam nach einem etwas festeren Start bald einmal unter Druck und konnte bis zum Handelsschluss die Marke von 6’000 Punkten nicht verteidigen. Grosse Unsicherheiten gingen erneut von der Schuldenkrise in den USA aus, während in der Schweiz die Aktien der UBS nach Quartalszahlen an Wert einbüssten.

Gewinner des Tages an der Schweizer Börse waren die Papiere des US-Ölserviceunternehmens Weatherford, die mit Zahlen zu überzeugen wussten.

Der Handel bleibe mit Blick auf die Schuldenkrise in den USA mit grossen Unsicherheiten behaftet, meinten Marktbeobachter. Das Thema beherrsche aktuell den Handel. Noch ringen Republikaner und Demokraten um eine Lösung zur Erhöhung der Schuldenobergrenze. In diesem Zusammenhang würden an den Finanzmärkten die Auswirkungen einer allfälligen Zahlungsunfähigkeit der weltgrössten Volkswirtschaft diskutiert.

Bis Börsenschluss gab der SMI um 0,45% auf 5’990,18 Punkte nach und lag damit um einige Punkte über dem Tagestiefst von 5’963 Einheiten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,17% auf 927,49 und der breite Gesamtmarkt (SPI) 0,28% auf 5’502,39 Punkten.

Die Aktien der UBS gingen mit minus 2,9% auf 13,50 CHF aus dem Handel. Die Grossbank hatte im zweiten Quartal die Anleger vor allem mit den Aktivitäten im Investment Banking enttäuscht. Das Geschäft litt unter den widrigen Marktbedingungen. Ausserdem ist in der Vermögensverwaltung der Zufluss neuer Kundengelder magerer als erhofft ausgefallen. In den nächsten zwei bis drei Jahren will die Bank Kosten im Umfang von 1,5 bis 2 Mrd CHF einsparen. Ausserdem wurde eingeräumt, dass die Mittelfristziele kaum zu erreichen sind.

Die Aktien der Credit Suisse erholten sich im Tagesverlauf von den Abgaben aus dem frühen Geschäft und schlossen den Handel mit 0,6% im Plus ab. Das Institut wird am Donnerstag die Zweitquartalszahlen zeigen. Auch bei der CS wurde zuletzt eine massive Gewinnenttäuschung und ein bevorstehender Stellenabbau kolportiert. Julius Bär büssten 1,1% ein.

Auf der Gewinnerseite legten Weatherford um 9,9% zu. Händler sprachen von Deckungskäufen, welche die Weatherford-Papiere in die Höhe getrieben hätten. Das US-Unternehmen hat im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatz- und Gewinnschub verzeichnet und zeigte sich mit einer erhöhten Umsatzprognose auch für das Gesamtjahr zuversichtlich. Eine saisonale Erholung in Kanada sowie stetige Verbesserungen in den USA und den internationalen Märkten würden diese Entwicklung stützen, erklärte CEO Bernard Duroc-Danner.

Zu den Gewinnern im SMI/SLI gehörten auch Actelion (+3,2%), die sich von den deutlichen Abgaben des Vortages erholen konnten. Derweil legten Swisscom um 1,2% und Clariant gewannen einen Tag vor der Ergebnispublikation 0,2% dazu. Dagegen konnten sich die Index-Schwergewichte Novartis (-0,2%), Roche (-0,2%) und Nestlé (-0,4%) nicht im Plus halten.

Weiter hinten auf der Verliererseite standen einige Zykliker wie Logitech (-2,7%), Adecco (-0,9%) oder Swatch Group (-1,2%). Logitech habe unter Aussagen von Texas Instruments gelitten. Insbesondere in der PC-Industrie sei zuletzt die Nachfrage zurückgegangen, liess das US-Unternehmen verlauten.

Zu Syngenta (-1,1%) sind im Nachgang der Ergebnispublikation vom letzten Freitag weitere Analystenkommentare eingetroffen. Mit SocGen, Nomura, Citigroup, JP Morgan und Macquarie haben fünf weitere Institute ihr Kursziel für den Agrochemiekonzern gesenkt. Lonza gaben am Tag vor der Publikation der Halbjahresresultate um 2,0% nach.

Im breiten Markt hatte der Spezialchemiehersteller Sika Quartalszahlen vorgelegt, die unter den Erwartungen lagen. Höhere Rohstoffpreise konnten nur teilweise kompensiert werden. Dennoch stiegen die Sika-Papiere um 3,3%. Der Margendruck sollte dank Preiserhöhungen im Jahresverlauf aber abnehmen, und Sika dürfte auch weiterhin überdurchschnittlich wachsen, begründeten Marktbeobachter die höheren Notierungen.

Bei Swissmetal (Aktie: +0,4%) ist Fritz Rothenbühler als provisorischer Sachwalter für den Kupferprodukte-Hersteller eingesetzt worden. Seine Aufgabe besteht darin, die Geschäftstätigkeit des konkursbedrohten Unternehmens zu beaufsichtigen. In Mikron (-9,0%) wurden nach dem heftigen Kursaufschlag am Freitag nun Gewinne mitgenommen. (awp/mc/pg)


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