CH-Verlauf: Leichter – Warten auf Slowaken

Zürich – Die Schweizer Börse zeigt sich am Dienstagmittag mit leichterer Tendenz. Nach einem kaum veränderten Handelsauftakt gewinnen die Pessimisten die Oberhand und der vier Tage dauernde Aufwärtstrend ist zunächst gebrochen. Die Befürchtung, dass die Slowakei der Erweiterung des Euro-Rettungsschirms (EFSF) nicht zustimmt, belastet, heisst es am Markt. Es droht ein Nein und damit ein vorzeitiges Ende der Regierung und die Blockade einer schnellen Umsetzung der Erweiterung. Börsianer rechnen in der Folge mit deutlich nachgebenden Kursen.

Für Kaufzurückhaltung sorgen auch die nach Börsenschluss anstehenden Zahlen von Alcoa. Der Konzern läutet traditionell die US-Berichtssaison ein. Börsianer fürchten angesichts der grassierenden Schuldenkrise so manche böse Überraschung.

Gegen 11.55 Uhr steht der Swiss Market Index (SMI) 0,32% tiefer bei 5’700,18 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) verliert um 0,51% auf 850,01 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) reduziert sich um 0,32% auf 5’152,94 Zähler.

Im Blick der Anleger stehen Givaudan (+1,3%). Mit den für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2011 vorgelegten Umsatzzahlen gelingt dem Genfer Hersteller von Aromen und Riechstoffen eine Punktlandung auf den Konsensschätzungen. Die langfristigen Zielsetzungen werden bestätigt. In Analystenkreisen wird die Umsatzentwicklung auf das dritte Quartal bezogen als knapp im Rahmen der Erwartungen bezeichnet.

Actelion (+2,6%) sind weiterhin Tagessieger. Die Analysten von Jefferies heben die Einstufung für Actelion auf «Buy» von «Hold». Das Medikament Tracleer sei unterbewertet und neue Nachrichten aus der Pipeline sollten den Kurs antreiben, heisst es dazu.

Lonza (+0,2%) stehen sich kaum verändert. Das Unternehmen geht mit der israelischen Lipogen eine Partnerschaft zur Herstellung von Phosphatidylserin (PS) ein. Im Rahmen der Partnerschaft erhält Lonza die exklusiven Verkaufsrechte von PS und PS-basierten Formulierungen für Nahrungsergänzungsmittel, Spezialnahrung im medizinischen Bereich sowie Nahrung und Getränke.

Die konjunktursensitive Titel zeigen sich uneinheitlich. Holcim (+1,2%) und Logitech (+0,8%) halten sich im Plus, währende ABB (-0,3%) und Adecco (-1,1%) im Minus notieren. Die Titel des Indexschwergewichts Nestlé (+0,2%) bewahren den Gesamtmarkt vor stärkeren Verlusten.

Abwärts geht es auch bei Richemont (-1,8%) und Swatch (-0,2%). Beide Titel legten am Vortag deutlich zu. Die Finanzwerte UBS (-1,0) und CS (-2,0%) können den Aufwärtstrend des Vortages nicht fortsetzen. Auch die Versicherungstitel von ZFS (-1,7%) und Swiss Re (-2,3%) zeigen sich mit Verlusten.

Roche (-0,4%) geben ebenfalls etwas nach. Einen Erfolg bei der Behandlung von Alzheimer im Frühstadium setzt sich damit nicht in Kursgewinne um. Der in der Erforschung befindliche Wirkstoff Gantenerumab habe in einer Studie der Phase I eines der Hauptmerkmale der Krankheit – so genannte amyloide Plaques – aus dem Gehirn von Alzheimer-Patienten entfernt. Novartis notieren unverändert.

Auch Kühne + Nagel (-0,3%) büssen leicht an Terrain ein. Das Unternehmen übernimmt die deutsche Drude Logistik. Die Übernahme erfolgt im Rahmen des Ausbaus der internationalen Landverkehre und der Etablierung eines Eurohubs. Mit der Errichtung des neuen Landverkehrshubs werde Kühne+Nagel auch in diesem Segment ein bedeutender Player, so die ZKB.

In der zweiten Reihe gibt es kaum kursrelevante Nachrichten. Zu den grössten Verlierern zählen Edipresse (-8,1%), Adval Tech (-7,1%) und Burckhard Compression (-3,6%). Auf der Gewinnerseite stehen Energiedienst (+5,7%), Autoneum (+3,7%) und Valartis (+3,5%). (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

Exit mobile version