Zürich – Der US-Dollar hat sich in der Nacht auf Dienstag weiter abgeschwächt. Grund dafür sind die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank, die sich nach den unerwartet schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag weiter verstärkt haben.
Am frühen Dienstagmorgen kostet der US-Dollar 0,7922 Franken. Das ist weniger als am Vorabend (0,7933). Vor 24 Stunden ging der Greenback noch zu 0,7970 um. Auch zum Euro hat der Dollar nachgegeben. Aktuelle müssen 1,1774 Dollar je Euro bezahlt werden., Am Montagabend waren es mit 1,1761 etwas weniger. Derweil tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9327 mehr oder weniger auf der Stelle.
Und der Druck auf die US-Devise könnte anhalten. Denn die Fed-Zinssenkungserwartungen könnten heute mit der Benchmark-Revision der Payrolls-Zahlen neue Nahrung erhalten. Am Markt werde damit gerechnet, dass am US-Arbeitsmarkt im vergangenen Jahr 700’000 Stellen weniger geschaffen worden seien als ursprünglich gedacht, schreibt die Commerzbank in ihrem täglichen Kommentar.
Diese Zahl sei schwer zu prognostizieren und könnte daher durchaus eine Überraschung drohen. Wenn sogar (noch) weniger Stellen geschaffen wurden als gedacht, dürften die Zinssenkungserwartungen zunehmen. «Und der US-Dollar dementsprechend leiden.»
Der grosse Gewinner dürfte der Franken sein, schreibt die Commerzbank. Angesichts einer niedrigen Inflation, stabilen Staatsfinanzen, einer Zentralbank, die die Zinsen kaum weiter senken kann und der Tatsache, dass Devisen-Interventionen momentan unwahrscheinlich seien, spreche viel für einen stärkeren Franken in den kommenden Monaten, hält die Commerzbank fest.
Keinen Einfluss auf den Markt hat bislang, dass in Frankreich nun wohl eine neue Regierung gebildet werden muss. Premierminister François Bayrou hat am Montag die Vertrauensabstimmung im französischen Parlament verloren. Damit kommt es einmal mehr zu einer politischen Hängepartie in dem Nachbarland. «An den Finanzmärkten hat man mit einem Fall von François Bayrou gerechnet», schreibt dazu die VP Bank. Die Reaktionen fielen deshalb gemässigt aus, und auch der Euro zeigte «keine grösseren Blessuren aufgrund der politischen Turbulenzen in Frankreich». (awp/mc/ps)