Devisen: Dollar verliert zu Euro und Franken

(Bild: © Eyetronic / AdobeStock)

Frankfurt – Der US-Dollar hat am Dienstag zum Euro wie auch zum Schweizer Franken deutlich nachgegeben. So notiert die europäische Gemeinschaftswährung am frühen Abend bei 1,0887 Dollar, nachdem der Kurs am Vorabend noch im Bereich von 1,08 Dollar lag. Zwischenzeitlich stieg der Euro Nachmittag gar bis auf 1,0926 Dollar.

Und gegenüber dem Franken fiel der Dollar zwischenzeitlich unter 0,97 – am frühen Abend liegt der Kurs nun wieder bei 0,9707 Franken. Der Euro notiert derweil mit 1,0570 Franken wenig verändert.

Am Morgen hatte die Schweizerischen Nationalbank (SNB) gemeldet, dass die Devisenreserven im März um 3,14 Milliarden auf 765,63 Milliarden Franken gesunken sind. Ob und allenfalls wie stark die SNB im März am Devisenmarkt interveniert hat, ist aus den Zahlen jedoch nicht genau ablesbar. Oft ist die Entwicklung der wichtigsten ausländischen Währungen zum Franken jedoch ein Hauptgrund für die Veränderungen.

Leicht erhöhte Risikoneigung an Finanzmärkten
Der aufkommende Optimismus, dass die Corona-Ausbreitung in Europa etwas an Stärke verlieren könnte, erhöhte die Risikoneigung an den Finanzmärkten. Dies führte zu einer breit angelegten Dollar-Schwäche. Die US-Währung als weltweite Reservewährung war daher etwas weniger stark gefragt. Auch der oft als sichere Alternative gesuchte japanische Yen gab zu den meisten Währungen nach. Der Eurokurs profitierte von dieser Entwicklung.

Im Blick stehen jetzt die Beratungen der EU-Finanzminister über eine gemeinsame Antwort in der Corona-Krise. Bundesfinanzminister Olaf Scholz setzt auf eine Einigung bestehend aus Krisenhilfen des Rettungsschirms ESM, der Europäischen Investitionsbank und der EU-Kommission. Die in der EU umstrittenen Corona-Bonds lehnt die Bundesregierung bisher ab. Für solche Anleihen würden die Mitgliedsländer gemeinsam haften. Für den Abend wird eine Erklärung der Finanzminister erwartet.

«Für die Euro-Wechselkurse wären Corona-Bonds eine positive Überraschung», kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Allerdings sei die Ablehnung in einigen Hauptstädten sehr klar gewesen. «Dem Euro könnte heute Abend daher wahrscheinlich schon helfen, wenn die Eurogruppe die Tür zu solch einem Instrument nicht völlig zuschlägt.»

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88093 (0,87800) britische Pfund und 118,55 (117,54) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1’650 Dollar gehandelt. Das waren etwa 10 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)

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