Devisen: Euro steigt zum US-Dollar, verliert aber zum Franken

(Bild: © Eyetronic / AdobeStock)

Frankfurt – Der Euro ist am Montag zum US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag erreichte der Kurs ein Tageshoch bei 1,12 US-Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Nacht bei 1,1110 Dollar gehandelt worden war.

Gegenüber dem Franken schwächte sich der Euro zum Wochenstart hingegen weiter ab. Die Gemeinschaftswährung fiel im Tagestief auf bis zu 1,0863 Schweizer Franken, erholte sich danach jedoch wieder etwas. Am späten Nachmittag ging der Euro bei 1,0895 Franken um. Am Morgen hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) bekanntgegeben, dass die Sichtguthaben in der vergangenen Woche um 1,5 Milliarden Franken gestiegen sind. Dies deutet auf eine Intervention der SNB zur Schwächung des Frankens hin.

Der US-Dollar schwächte sich zum Franken entsprechend sehr deutlich ab. Gegenüber dem Kurs späten Freitag-Abend verlor der Dollar beinahe einen Rappen. Er ging am Montag-Nachmittag bei 0,9738 Franken.

«Für den Devisenmarkt startet die neue Woche mit nicht kalkulierbaren Unsicherheiten», beschrieb Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank die Lage. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China war das alles beherrschende Thema und sorgte für eine verstärkte Flucht in sichere Anlagen.

Neue Eskalationsstufe im Handelskonflikt
Der Handelskonflikt hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Auslöser war eine vergleichsweise starke Abwertung der chinesischen Landeswährung Yuan. US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Abwertung als einen «schwerwiegenden Verstoss». Ein solches Vorgehen werde gemeinhin als «Währungsmanipulation» bezeichnet, schrieb Trump am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Zuvor hatte Chinas Notenbank versichert, die heimische Währung nicht als Mittel im Handelskonflikt einzusetzen.

Die neue Eskalationsstufe verstärkte an den Finanzmärkten die Flucht in Sicherheit. Stark gefragt waren der japanische Yen und der Schweizer Franken, die traditionell als sicher gelten. Für Expertin Reichelt ist es «besonders auffällig, dass der Eurokurs bisher noch nicht unter der erneuten Eskalation des Handelskriegs gelitten hat.» Ihrer Einschätzung nach scheint auch der Euro derzeit wieder als «sicherer Währungshafen» gefragt zu sein.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,91880 (0,91505) GBP und 118,61 (118,57) JPY fest.

Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde am Nachmittag in London mit 1460 Dollar gehandelt. Das waren etwa 19 Dollar mehr als am Freitag. (awp/mc/ps)

EZB-Referenzkurse

Exit mobile version