Devisen: Euro zu Dollar gefallen – etwas höher zum Franken

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Frankfurt – Der Euro hat am Montag gegenüber dem US-Dollar nachgegeben. Zwischenzeitlich fiel der Kurs gar bis auf 1,1530 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Juni. Am späten Nachmittag notiert die Gemeinschaftswährung allerdings wieder etwas erholt bei 1,1562 Dollar.

Gegenüber dem Schweizer Franken konnte der Euro dagegen leicht zulegen und kostet mit 1,1525 etwas mehr als noch am Freitag. Der Dollar stieg ebenfalls zum Franken, musst ein Teil der Gewinn aber wieder abgeben. Am späten Nachmittag stand der Kurs bei 0,9969 Franken.

Überraschend schwache Konjunkturdaten aus Deutschland belasteten den Euro etwas. Im Juni war der Auftragseingang in der deutschen Industrie deutlich stärker als erwartet gesunken. «Die Auftragseingänge enttäuschen massiv», kommentierte Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Er sieht eine mögliche Ursache für den Dämpfer in der Furcht vor einem Handelskrieg. Dieser sorge «für eine gewisse Zurückhaltung bei den Neubestellungen». In den USA wurden am Nachmittag keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht.

Pfund fällt auf Elf-Momats-Tief
Belastet durch den immer wahrscheinlicher werdenden harten Ausstieg Grossbritanniens aus der Europäischen Union fiel der Kurs des britischen Pfundes stark. Am Nachmittag sank er auf 1,2920 Dollar und erreichte so den niedrigsten Stand seit elf Monaten. Auch zum Franken fiel der Kurs auf den tiefsten Stand seit Oktober 2017 – leicht erholt kostet das Pfund am späten Nachmittag 1,2904 Franken. Zum Euro gab das Pfund ebenfalls deutlich nach.

«Die Stimmen, die einen harten Brexit wollen, werden immer schriller», kommentierte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte bei der Commerzbank. Ein erheblicher Teil der britischen Regierung und ein grosser Teil der konservativen Partei wollten keinen weichen Brexit. «So langsam dämmert dem Devisenmarkt, dass diese Leute eine konstruktive Lösung erfolgreich torpedieren könnten», begründete Leuchtmann die Kursverluste des Pfunds. Der britische Handelsminister Liam Fox hatte am Wochenende die Wahrscheinlichkeit für einen Brexit ohne Abkommen auf 60 Prozent geschätzt.

Erneut unter Druck stand zum Wochenauftakt die türkische Lira, die zum US-Dollar und zum Euro erneut Rekordtiefststände erreichte. Am Nachmittag wurden für einen Dollar 5,1961 Lira gezahlt und damit so viel wie noch nie.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89280 (0,89050) britische Pfund und 128,68 (129,30) japanische Yen fest.

Der Preis für die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London auf 1’209,65 (1’216,30) Dollar festgesetzt. (awp/mc/ps)

EZB-Referenzkurse

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