Zürich – Die Devisenmärkte haben sich nach dem ersten Schock durch den Angriff Israels auf den Iran in der Nacht auf Freitag schnell wieder etwas beruhigt. Entsprechend hat der Franken, der in einer ersten Reaktion von seinem Status als sicherer Hafen profitiert hatte, zu den Hauptwährungen Dollar und Euro wieder an Terrain eingebüsst.
Das USD/CHF-Paar war kurz nach dem Angriff bis auf 0,8056 und damit auf ein neues Mehrjahrestief gefallen, mittlerweile hat sich der Dollar aber wieder erholt und wird aktuell zu 0,8127 Franken gehandelt. Für einen Euro mussten kurzzeitig nur noch 0,9308 Franken bezahlt werden, mittlerweile sind es wieder 0,937 Franken.
Das EUR/USD-Paar war derweil nach dem Angriff von rund 1,16 auf gegen 1,15 gefallen, mittlerweile geht es wieder leicht höher bei 1,1529 um. Das um 16 Uhr veröffentlichte Konsumeklima der Uni Michigan fiel überraschend stark bzw. klar über den Erwartungen aus. Nachdem einige US-Konjunkturzahlen zuletzt wieder eher positiv ausgefallen sind, dürfte die Position der US-Notenbank Fed, bei der nächste Woche ein Zinsentscheid ansteht, weiter mit Argusaugen verfolgt werden. «Das Fed wird Donald Trumps Drängeln in Richtung der ersten Leitzinssenkung in diesem Jahr erneut nicht nachgeben», meinte ein Marktstratege dazu.
Wie die Entwicklung am Devisenmarkt weitergeht, dürfte stark vom weiteren Verlauf der Auseinandersetzung zwischen Iran und Israel abhängen. «Es lässt sich unmöglich sagen, wie sich die Situation in den kommenden Tagen entwickelt. Auf jeden Fall ist das eine grosse Eskalation, die uns deutlich näher an einen ausgewachsenen Krieg im Nahen Osten bringt», schrieb die Commerzbank am Morgen in einem Kommentar.
Iran hat jedenfalls den Angriff Israels als Kriegserklärung aufgenommen und dürfte entsprechend versuchen, einen grösseren Gegenschlag zu lancieren. Ob das Land dazu noch in der Lage ist, muss sich allerdings zeigen. Klar ist, dass der Iran mit den neuesten Schlägen weiter geschwächt wurde. Angriffe auf Ölanlagen in der Region seien aber wohl schon noch möglich, heisst es im Handel. Der Ölpreis hat denn auch zuletzt stark angezogen. (awp/mc/pg)