Devisen: Powell-Effekt verpufft allmählich

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(Unsplash)

Zürich – Der Dollar hat am Montagabend zugelegt und dieses Niveau über Nacht gehalten. «Der Powell-Effekt verpufft allmählich», heisst es im Markt.

Der USD/CHF-Kurs notiert aktuell bei 0,8056 und damit praktisch unverändert zum späten Montagabend. Der Euro notiert zum Dollar mit 1,1633 ein wenig höher als am Vorabend mit 1,1621. Das Euro/Franken-Paar tritt bei Kursen von 0,9371 mehr oder weniger auf der Stelle.

Vor dem Wochenende noch hatte die Aussicht auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed im September die US-Währung belastet. Auslöser war eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell beim Notenbankertreffen in Jackson Hole, in der er Risiken für den amerikanischen Arbeitsmarkt hervorhob. Dies hatte den USD/CHF-Kurs zeitweise auf unter 0,80 gedrückt und den EUR/USD-Kurs auf über 1,17 gehoben.

«So schwierig es für Powell ist, sich zwischen ‚richtige‘ geldpolitischen Anforderungen und politischen Forderungen durchzuschlängeln, so schwierig und volatil werden die Zeiten für den Dollar bleiben», fasst Commerzbank-Ökonomin Antje Praefcke die aktuelle Lage zusammen. Die Investoren blicken nun laut Händlern mit zunehmender Sorge auf die in der zweiten Wochenhälfte anstehenden Inflations- und Konjunkturdaten.

Dass die nun gesehene Gegenbewerung beim Dollar zu einer nachhaltigen Aufwertung führt, glaubt hingegen kaum jemand. «Ein Szenario, in dem der Dollar plötzlich massiv aufwertet und zu seiner ‚alten Stärke‘ zurückfindet, fällt mir derzeit nicht ein», meint Praefcke.

Ein Grund dafür sei auch die aktuellen «strukturellen Belastungsfaktoren», konkret die Affäre um die Gouverneurin Lisa Cook. Trump will diese mit sofortiger Wirkung entlassen. Als Grund nannte er «hinreichende Gründe zu der Annahme», dass sie in einem oder mehreren Hypothekenverträgen falsche Angaben gemacht habe. Cook machte indes deutlich, dass sie um ihren Posten kämpfen will. Experten halten Trumps Begründung für vorgeschoben: «Trump will mit neuen Ernennungen das Fed schneller auf die von ihm gewollte Linie niedrigerer Zinsen bringen», so ein Marktbeobachter. (awp/mc/ps)

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