EU-Schluss: Knapp im Plus – Durchatmen nach Kursgewinnen

Paris – Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag eine Atempause eingelegt und marginal fester geschlossen. Der Mangel an wichtigen Nachrichten aus der Konjunktur und von Unternehmensseite habe Anlegern die Möglichkeit zum durchatmen nach den zuletzt klaren Kursgewinnen gegeben, sagte Händler Joe Rundle vom Broker ETX Capital. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,01 Prozent auf 2.744,50 Punkte. Am Freitag hatte der Leitindex der Eurozone dank eines überraschend guten Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland auf dem höchsten Stand seit Juli 2011 geschlossen.

Der Cac 40 in Paris legte am Montag um 0,07 Prozent auf 3.780,89 Punkte zu. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,16 Prozent auf 6.294,41 Punkte

Die am Nachmittag veröffentlichten Daten vom US-Immobilienmarkt sorgten für Ernüchterung. So waren die noch nicht vollständig abgeschlossenen Hausverkäufe im Dezember um 4,3 Prozent gesunken. Das war der stärkste Rücksetzer seit April 2012. Volkswirte hatten mit einer Stagnation gerechnet. Zuvor hatten stärker als erwartet gestiegene US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter die Kurse gestützt.

Aus Branchensicht hatten die Bankentitel europaweit mit einem Plus von 0,6 Prozent die Nase vorn. So standen die Aktien von Intesa Sanpaolo, BNP Paribas und Unicredit mit Gewinnen zwischen 1,8 und 2,6 Prozent ganz vorne im Leitindex EuroStoxx 50. Schlusslicht in der Sektorübersicht waren Aktien von Bergbauunternehmen mit minus 0,75 Prozent. Spitzenreiter im EuroStoxx 50 waren ASML mit einem Plus von 2,80 Prozent. Am Morgen hatte die Citigroup die Aktien des Zulieferers für die Halbleiterbranche hochgestuft und das Kursziel angehoben.

Mit den Papieren des Billigfliegers Easyjet ging es nach dem angekündigten Rücktritt des Verwaltungsratschefs um über anderthalb Prozent bergab. Die Titel des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS verzeichneten in Paris ein Rekordhoch. Am Ende stand ein Aufschlag von 2,73 Prozent zu Buche. Die Raumfahrtsparte Astrium hatte ihren Umsatz im vergangenen Jahr deutlich gesteigert. Wachstumstreiber war die Übernahme des US-Dienstleisters Vizada gewesen.

Die Papiere der Credit Suisse schafften es dank der positiven Branchenstimmung moderat ins Plus. Zuvor hatte eine drohende Milliardenstrafe wegen der möglichen Beteiligung an einem Anlegerskandal aus dem Jahre 2002 die Aktien der schweizerischen Grossbank belastet. In Stockholm rückten die Volvo-Papiere um gut ein Prozent vor. Der schwedische Lastwagenbauer hatte angekündigt, er wolle durch eine Beteiligung in China am deutschen Konkurrenten Daimler vorbeiziehen und zur Nummer eins der Branche bei schweren Lkw aufsteigen. (awp/mc/upd/ps)

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