EU-Schluss: EuroStoxx mehr als 5 Prozent im Plus

London – Die Hoffnung auf neue Schritte zur Eindämmung der Euro-Schuldenkrise hat am Montag an den europäischen Aktienmärkten für sehr kräftige Gewinne gesorgt. Der EuroStoxx 50 , dessen sechstägige Talfahrt am Freitag gestoppt worden war, gewann 5,23 Prozent auf 2.221,76 Punkte und legte damit so kräftig zu wie zuletzt am 27. Oktober diesen Jahres. Seine Verluste seit dem 17. November konnte der Leitindex der Eurozone damit allerdings immer noch nicht ganz wettmachen.

Die anderen europäischen Indizes legten ebenfalls kräftig zu: Der CAC 40 in Paris kletterte um 5,46 Prozent auf 3.012,93 Punkte und der Londoner FTSE 100 stieg um 2,87 Prozent auf 5.312,76 Punkte.

Das Treffen der Euro-Finanzminister am morgigen Dienstag, wo konkrete Schritte zur Steigerung der Schlagkraft des Rettungsfonds EFSF diskutiert werden sollen, habe Hoffnungen auf Fortschritte zur Lösung des Schuldendilemmas geschürt, hiess es an den Märkten. Zudem wurde darauf verwiesen, dass der US-Handel mit einem neuen Rekord ins Weihnachtsgeschäft gestartet sei. Nicht zuletzt verwiesen Börsianer auch eine technische Erholung nach der langen Verlustserie.

Alle Branchenindizes des breiten Stoxx-Europe-600-Index konnten zulegen. Am deutlichsten profitierten konjunktursensible Titel und Finanzwerte von der Erholung. Banken und Versicherer fanden sich am oberen Ende wieder. Der Stoxx Europe 600 Insurance etwa gewann 6,39 Prozent und der Stoxx 600 Europe Banks 5,67 Prozent. Der Lebensmittelsektor dagegen legte als schwächster Branchenindex um unterdurchschnittliche 2,13 Prozent zu.

Im EuroStoxx 50 und im Cac 40 gab keine Werte mit Verlusten, im «Footsie» nur einen: Randgold büssten knapp acht Prozent ein, nachdem der Goldminenbetreiber sein Abbau-Ziel wegen zahlreicher Probleme seiner Mine an der Elfenbeinküste gekappt hatte.

Beachtliche Gewinne fuhren dagegen die Finanztitel ein. Die französische Axa lag mit einem Kursgewinn von 13,11 Prozent auf 10,010 Euro an der Spitze des EuroStoxx 50. ING folgten mit etwas mehr als elf Prozent und BNP Paribas mit über zehn Prozent Plus. In der Schweiz gewannen die Aktien der Credit Suisse an der Spitze des Swiss-Market-Index (SMI) knapp sechs Prozent, gefolgt von Zurich Financial, die um 4,43 Prozent zulegten.

Ausserhalb der grossen Indizes stiegen die Titel von Thomas Cook in London um mehr als 20 Prozent. Der Reisekonzern einigte sich mit seinen Banken über neue Finanzierungslinien. Bereits am Freitag waren die Titel wegen der Aussicht auf diese Einigung um nahezu 30 Prozent gestiegen, am Dienstag war der Kurs allerdings um rund 60 Prozent eingebrochen. (awp/mc/upd/ps)

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