EU-Schluss: Fester – US-Daten schüren Zuversicht

Paris – Die steigende konjunkturelle Zuversicht hat auch am Donnerstag wieder überwiegend für Kauflaune unter den Anlegern gesorgt. Nach einem über weite Strecken wenig inspirierten Handelsverlauf zogen die Indizes am Nachmittag an, als frische Wirtschaftsdaten aus den USA einmal mehr überzeugend ausgefallen waren.

Die Nachrichten aus Übersee ließen den Leitindex EuroStoxx 50 nahe seines Tageshochs aus dem Handel gehen. Mit einem Plus von 0,74 Prozent auf 2.593,97 Punkte schloss er auf dem höchsten Stand seit Anfang August letzten Jahres. In Paris gewann der Cac 40 0,44 Prozent auf 3.580,21 Punkte. Auch für ihn war es der höchste Schlussstand seit dem vergangenen Sommer. Einzig der FTSE 100 in London schloss sich dem freundlichen Umfeld nicht an: Beeindruckt von einer erneuten Warnung vor dem Verlust der Top-Bonität Grossbritanniens gab er moderat um 0,08 Prozent auf 5.940,72 Punkte nach. Nach Moody’s hatte am Vorabend auch Fitch den Ausblick für das Rating des Landes auf «negativ» gesenkt.

«Die Zuversicht unter den Investoren wächst», sagte Marktbeobachter Gregor Kuhn von IG Markets. Nach unten seien die Aktienmärkte zudem durch die reich vorhandene Liquidität abgesichert, betonte der Börsianer. Hilfreich waren dabei positive Nachrichten vom US-Arbeitsmarkt: Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der vergangenen Woche stärker als erwartet gesunken. Hinzu kam, dass die Stimmung des Verarbeitenden Gewerbes im Bundesstaat New York auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr gestiegen war.

Grösster Gewinner im EuroStoxx 50 waren am Ende die im Tagesverlauf wechselhaften Papiere von Intesa Sanpaolo mit einem Zugewinn von 4,01 Prozent auf 1,558 Euro. Die italienische Grossbank ist wegen riesiger Abschreibungen im vergangenen Jahr zwar tief in die roten Zahlen gestürzt, was zeitweise für Kursverluste gesorgt hatte. Auf den zweiten Blick sprachen Experten aber bereinigt um die Sondereffekte von guten Zahlen und einem «besonnenen Ausblick». Nach bisherigen Planungen soll ein Sparprogramm mit Stellenstreichungen den Gewinn im kommenden Jahr auf 4,2 Milliarden Euro treiben.

Im Branchenüberblick zeigten sich derweil die Aktien aus der Öl- und Gasbranche besonders schwach. Der entsprechende Branchenindex gab als Schlusslicht in der Sektorentabelle um 0,71 Prozent nach. Im EuroStoxx gehörten die Aktien von Total mit einem Abschlag von 0,54 Prozent auf 42,47 Euro zu den grössten Verlierern. In London büssten die Aktien der BG Group und von BP 0,91 und 1,26 Prozent ein.

Im französischen Kursbarometer Cac sanken Pernod-Ricard als Schlusslicht um 2,10 Prozent auf 80,38 Euro, nachdem mit der Beteiligungsgesellschaft Groupe Bruxelles Lambert ein Grossaktionär ein fast eine halbe Milliarde Euro schweres Anteilspaket an dem Spirituosenhersteller verkauft hat.

Kursgewinne gab es dagegen für die Papiere der schwedischen Modekette H&M, die im paneuropäischen Stoxx 50 mit plus 2,38 Prozent auf 249,60 schwedischen Kronen zu den grössten Gewinnern zählten. Das Unternehmen hatte im Februar mehr umgesetzt als gedacht.  (awp/mc/upd/ps)

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