EU-Schluss: Kleines Plus dank Griechenland-Hilfe

London – Dank positiver Nachrichten aus Griechenland haben die wichtigsten Börsen in Europa am Freitag wieder leicht im Plus geschlossen. Die dringend benötigte nächste Finanzspritze von zwölf Milliarden Euro für den von der Pleite bedrohten Staat kann laut dem Chef der Euro-Zone, Jean-Claude Juncker, ausgezahlt werden. Widersprüchliche Nachrichten aus den USA aber drückten deutlich auf die Stimmung der Anleger: So hatte sich im vergangenen Monat zwar die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor überraschend stark aufgehellt.

Die mit Spannung erwarteten Arbeitsmarktdaten für Mai aber enttäuschten deutlich.

Insofern stieg der EuroStoxx 50 um 0,16 Prozent auf 2.789,11 Punkte, nachdem er am Donnerstag noch um 1,42 Prozent gefallen war. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Minus von 1,07 Prozent. Der CAC 40 legte am Freitag in Paris um minimale 0,02 Prozent auf 3.890,68 Punkte zu und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,12 Prozent auf 5.855,01 Punkte vor.

Auf Unternehmensseite blieb es europaweit recht ruhig. Mit Blick auf die einzelnen Branchen ragten der Rohstoffsektor als schwächster und der Bankensektor als stärkster Teilbereich in Europa hervor. So zählten Minenwerte im britischen «Footsie» überwiegend zu den Verlierern, wobei sich Fresnillo und Vedanta mit Abschlägen von 1,96 respektive 1,48 Prozent als schwächste Branchenwerte zeigten. Der Kupferpreis war in der Nacht zum Freitag kräftig gefallen, auch wenn er sich zurzeit wieder etwas erholt.

Die Fiat-Aktien ragten im MIB30-Index mit einem Plus von 3,59 Prozent auf 7,3550 Euro hervor. Die US-Regierung verkauft ihre verbliebene sechsprozentige Beteiligung am Autokonzern Chrysler für 500 Millionen Dollar (rund 345 Millionen Euro) an den italienischen Autobauer. Der Fiat-Anteil an Chrysler beläuft sich bisher auf 46 Prozent und steigt damit auf über 50 Prozent. Auch einige deutsche Autowerte zählten zu den Gewinnern und erholten sich etwas von ihren Vortagesverlusten.

Im EuroStoxx 50 zeigten sich die Nokia-Aktien erneut sehr schwach. Sie sanken am Index-Ende um 4,92 Prozent auf 4,482 Euro. Nachdem die Finnen am Dienstag ihre Geschäftsprognosen deutlich nach unten korrigiert hatten, haben sie nun bereits über 22 Prozent eingebüsst.

Die Roche-Titel verloren im Schweizer Leitindex SMI leicht unterdurchschnittliche 0,94 Prozent auf 147,00 Franken. Der Pharmakonzern hatte mit dem Krebsmittel Tarceva bei Lungenkrebspatienten viel versprechende Ergebnisse erzielt.

Die Aktien von Kingfisher erholten sich im FTSE 100 von ihrem rund einprozentigen Vortagesverlust und legten um 0,32 Prozent auf 280,20 Pence zu. Nach dem am Donnerstag bekannt gegebenen Zwischenbericht zum ersten Quartal folgten nun Analystenkommentare. Barclays-Expertin Karen Howland etwa beliess die Aktie auf «Overweight» mit einem Kursziel von 340 Pence. Das Papier ist ihres Erachtens ein «Top Pick» im britischen Einzelhandelssektor.

Ferner hatte die britisch-spanische Fluggesellschaft International Airlines Group ihre Passageleistung im Mai deutlich gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr seien konzernweit 14,1 Prozent mehr Passagierkilometer verkauft worden, teilte das aus British Airways und Iberia hervorgegangene Unternehmen mit. Daraufhin rückten die IAG-Papiere in London um 0,94 Prozent auf 236,70 Pence vor.  (awp/mc/upd/ps)

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