EU-Schluss: Schwächer ausser Italien – US-Lage belastet

Paris – Die verfahrene Haushaltssituation samt enttäuschender Arbeitsmarktdaten in den USA hat am Mittwoch die meisten europäischen Aktienmärkte geschwächt. Gewinne dagegen wurden in Italien verbucht, nachdem in diesem Euro-Krisenland in letzter Minute eine schwere politische Krise abgewendet werden konnte.

Der EuroStoxx 50 ging mit einem Abschlag von 0,50 Prozent auf 2.918,31 Punkten aus dem Handel. Der CAC 40 in Paris fiel um 0,92 Prozent auf 4.158,16 Punkte und der FTSE 100 in London sank um 0,35 Prozent auf 6.437,50 Punkte. In Italien dagegen legte der FTSE MIB um 0,68 Prozent zu und profitierte davon, dass Ministerpräsident Enrico Letta mit Hilfe von Silvio Berlusconis Partei Volk der Freiheit (PdL) die Vertrauensabstimmung im Senat gewonnen hatte. Ein zweites Votum zur Zukunft der Regierung sollte bis um Abend folgen.

«Vor dem Hintergrund der Haushaltssperre in den USA und den schwächer als erwarteten Arbeitsmarktdaten für den Privatsektor ist es dem EZB-Präsidenten Draghi nicht gelungen, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen», sagte Händler Alex Young von CMC Markets in London. Mario Draghi hatte nach dem wie erwartet beibehaltenen Leitzins das Billiggeld-Versprechen der Europäischen Notenbank erneut bekräftigt. An den Märkten löste dies so gut wie keine Reaktionen aus.

Die einzigen drei Branchen im Plus waren die der Bergbauwerte , der Banken und der Versorger . Alle anderen Sektoren verbuchten Verluste.

Unter den Einzelwerten standen vor allem die Aktien der britischen Einzelhandelskette Tesco im Blick, die nach teils kräftigen Verlusten mit minus 0,31 Prozent aus dem Handel gingen. Die schwache Konjunktur in vielen Teilen Europas hatte dem Handelskonzern im abgelaufenen Geschäftshalbjahr zugesetzt. Die Konsumstimmung sei schlechter als erwartet und die Verbraucher hätten sich beim Einkauf stärker zurückgehalten als gedacht, informierte Tesco. Dies habe sich auf die Umsätze und das Ergebnis ausgewirkt.

Im EuroStoxx waren vor allem italienische Aktien die Favoriten. So gewannen die Titel der Bank Intesa SanPaolo an der Spitze 4,71 Prozent und die der Unicredit legten um 2,35 Prozent zu. Im Cac 40 rutschten die Papiere von Michelin mit minus 3,47 Prozent an das Index-Ende. Händler verwiesen auf schwache Wachstumsprognosen des französischen Reifenherstellers auf einer Investorenkonferenz in den USA. Michelin gehe von einem Nullwachstum in den Jahren 2014 und 2015 aus, was im Vergleich zu den aktuellen Marktprognosen enttäuschend sei, sagte einer von ihnen. (awp/mc/pg)

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