EU-Schluss: EuroStoxx50 verliert 0,39% auf 3669,79 Punkte

London – Die Eskalation im Jemen hat Europas Aktienmärkte am Donnerstag belastet. Nachdem die US-Börsen jedoch ihre Verluste im Handelsverlauf eindämmten, folgten auch die europäischen Börsen diesem Beispiel. So erholte sich der EuroStoxx 50 von seinem Tagestief bei 3616 Punkten und ging mit minus 0,39 Prozent auf 3669,79 Punkten aus dem Tag. In Paris verlor der CAC-40-Index 0,29 Prozent auf 5006,35 Punkte. Der Londoner FTSE 100 büsste 1,37 Prozent auf 6895,33 Zähler ein.

Heute sei einer jener Tage gewesen, an dem zeitweise keiner habe Aktien kaufen wollen, sagte Marktanalyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets in London. Die Spannungen im Nahen Osten, die zu einem kräftigen Anstieg der Ölpreise geführt haben, seien der Auslöser gewesen. Der wichtige Ölförderstaat Saudi-Arabien hatte in der Nacht zum Donnerstag zusammen mit mehr als zehn anderen Nationen in den blutigen Konflikt im Jemen eingegriffen und Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen gestartet. Der Ölpreis. der bereits am Mittwochabend kräftig zugelegt hatte, stieg weiter. Für ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent wurden zuletzt 58,73 Dollar gezahlt und damit 2,25 Dollar mehr als am Vortag.

Unter den Einzelwerten war erneut die Aktie der ASML Holding mit minus 4,85 Prozent Schlusslicht im EuroStoxx. Nachdem das Papier des Zulieferers für die Halbleiterzulieferer tags zuvor bereits 5,5 Prozent eingebüsst hatte, belastete nun Händlern zufolge eine negative Studie der Deutschen Bank. Diese habe ihre Kaufempfehlung für das Papier nicht nur gestrichen, sondern es nun sogar gleich zum Verkauf empfohlen, hiess es.

Favorit im Leitindex der Eurozone war die Airbus-Aktie mit plus 2,12 Prozent. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern nahm durch den Abbau seiner Beteiligung am französischen Rivalen Dassault Aviation 1,64 Milliarden Euro ein. Zudem stellte sich inzwischen heraus, dass der Absturz des Germanwings-Airbus 320 am Dienstag in den französischen Alpen nicht durch einen technischen Fehler verursacht worden war.

In London ging es für das Papier des Börsenbetreibers LSE um 5,63 Prozent abwärts, womit es den letzten Platz im FTSE 100 einnahm. Über Nacht platzierte die grösste Aktionärin der LSE, die Börse Dubai, ihren kompletten Anteil von 17,4 Prozent. «Es war der richtige Zeitpunkt, die Beteiligung zu Geld zu machen», teilte der Chef der Börse Dubai, Essa Kazim, per E-Mail mit. Der Aktienkurs der LSE habe sich fast auf dem höchsten Stand seiner Geschichte befunden.

Zudem belastete der anziehende Ölpreis die Papiere von Fluggesellschaften. Die Easyjet-Aktie etwa verlor 2,80 Prozent, obwohl der britische Billigflieger nun optimistischer in die Zukunft blickt und seine Ergebnisschätzung anhob. Der Anteilsschein der IAG gab um 3,37 Prozent nach und in Paris verlor die Aktie von Air France-KLM 1,28 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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