EU-Schluss: Gewinne – Gute Zahlen und Wall Street treiben an

Paris – Dank guter Unternehmenszahlen und neuer Rekorde an der Wall Street haben Europas Börsen am Dienstag zugelegt. Verhaltene Konjunkturdaten aus Deutschland konnten der freundlichen Stimmung wenig anhaben.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,66 Prozent fester bei 2.795,63 Punkten. Am Montag war der Leitindex der Eurozone moderat gesunken, nachdem er vor dem Wochenende erstmals seit Juli 2011 wieder die Marke von 2.800 Punkten geknackt hatte. In Paris stieg der Cac 40 am Dienstag um 0,53 Prozent auf 3.966,06 Punkte, und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,82 Prozent auf 6.686,06 Punkte vor.

In New York setzten sowohl der Dow Jones Industrial als auch der S&P-500-Index ihre Rekordjagd fort und erreichten bis dahin nie gesehene Höhen. Das ZEW-Konjunkturbarometer, demzufolge sich die Stimmung deutscher Finanzexperten im Mai nicht wie erhofft verbessert hatte, bremste den europäischen Aktienmarkt nur kurzzeitig.

Aus Branchensicht hatten die konjunktursensiblen Autotitel die Nase klar vorn: Im Stoxx Europe 600 legte der Sektorindex um 2,24 Prozent zu. Dagegen büssten die ebenfalls stark von der Wirtschaftsentwicklung abhängigen Papiere der Rohstoffunternehmen am Ende der Branchenübersicht 1,21 Prozent ein. Börsianern zufolge drückten hier pessimistische Erwartungen für das chinesische Wirtschaftswachstum auf die Notierungen.

Für die EADS-Aktien ging es nach Zahlen um 3,01 Prozent hoch, was den zweiten Platz im EuroStoxx 50 bedeutete. Dank der Tochter Airbus hatte der Luft- und Raumfahrtkonzern im ersten Quartal seinen Gewinn kräftig gesteigert. Dass das deutsche Verteidigungsministerium die Beschaffung der Aufklärungsdrohne «Euro Hawk» für die Bundeswehr stoppte, für die EADS eine spezielle Aufklärungstechnik beisteuerte, liess die Aktien kalt. Dagegen rutschten die Titel des Stahlkonzerns ArcelorMittal am Indexende um 1,67 Prozent ab.

In London sprangen die ICAP-Titel um 14,22 Prozent hoch, nachdem das Finanzunternehmen zum Jahresauftakt den angestrebten Vorsteuergewinn übertroffen hatte. Bei Severn Trent durften sich die Aktionäre auch ohne Zahlen über ein Kursfeuerwerk freuen. Die Anteilsscheine des britischen Wasserversorgers schossen nach einem Übernahmeangebot eines internationalen Investorenkonsortiums um 13,81 Prozent in die Höhe und waren damit unangefochtener Spitzenreiter im «Footsie». (awp/mc/pg)

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