EU-Schluss: Weitere Gewinne – Hoffnung auf Krisen-Entspannung

Paris – Europas wichtigste Börsen haben am Dienstag zugelegt und so an den guten Wochenauftakt angeknüpft. Die Lage an mehreren der weltweiten politischen Krisenherde scheine sich zu entspannen, so dass die Anleger den Blick wieder mehr auf die Geldpolitik der grossen Notenbanken richteten, schrieb Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets. Er verwies darauf, dass sich der Preisdruck in Grossbritannien im Juli überraschend stark abgeschwächt hatte, was die Erwartung einer dortigen schnellen Zinserhöhung dämpfte.

Der EuroStoxx 50  ging 0,57 Prozent fester bei 3091,11 Punkten aus dem Handel. Für den Cac-40-Index  in Paris ging es um 0,56 Prozent auf 4254,45 Punkte hoch und in London gewann der FTSE 100  0,56 Prozent auf 6779,31 Punkte.

Der russische Präsident Wladimir Putin trifft sich am 26. August mit seinem ukrainischen Kollegen Petro Poroschenko in Minsk. Mitten in der schweren Ukraine-Krise nehmen die Staatschefs an einem Gipfel der Eurasischen Zollunion in der weissrussischen Hauptstadt teil, teilte der Kreml mit. Es blieb unklar, ob es auch ein separates Treffen der beiden geben wird. Unterdessen erhöhen kurdische Peschmerga-Truppen und irakische Streitkräfte den Druck auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak. Am Dienstag begann das Militär eine Offensive zur Vertreibung der Dschihadisten aus der Stadt Tikrit. Indes zog Israel Medienberichten zufolge als Reaktion auf neue Raketenangriffe aus dem Gazastreifen seine Delegation bei den Verhandlungen in Kairo ab.

Europaweit zeigten sich 17 von 19 Branchen des Stoxx Europe 600 im Plus. Favorit war wie bereits am Vortag der Autosektor mit plus 1,48 Prozent. Am unteren Ende des Tableaus notierte der Index für die Bergbau-Branche mit minus 1,70 Prozent. Dies lag zum grossen Teil an den Aktien von BHP Billiton , die als FTSE-Schlusslicht um 4,93 Prozent absackten.

Der weltgrösste Rohstoffkonzern legte Zahlen vor und spaltet sich wie erwartet auf. Er will sich künftig auf die fünf Rohstoffe Eisenerz, Kupfer, Kohle, Erdöl und Kali konzentrieren. Die übrigen Aktivitäten werden in eine neue Gesellschaft ausgegliedert. Für Enttäuschung sorgte, dass BHP für die Aktionäre entgegen den Erwartungen weiter keine Sonderprämie plant.

Im EuroStoxx waren die Papiere von CRH mit einem Minus von 1,82 Prozent grösster Verlierer. Der irische Baustoffkonzern hatte zwar im ersten Halbjahr wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Umsatz war allerdings vom starken Euro belastet worden und um lediglich vier Prozent gestiegen. Operativ war der Gewinn um mehr als ein Viertel hoch gesprungen. Dagegen verteuerten sich die Titel von Imperial Tobacco in London um 2,34 Prozent. Der Umsatzrückgang des Tabakkonzerns in den ersten neun Monaten des Jahres war weniger deutlich ausgefallen als von Analysten erwartet worden war. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2013/14 bleibt bestehen. (awp/mc/pg)

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