EU-Verlauf: IBM-Aussagen – Erholung der Bankentitel

Paris – Die europäischen Börsen haben am Dienstag ihre jüngste Talfahrt gestoppt. Börsianer verwiesen auf kräftige Kursgewinne bei Technologiewerten nach den positiven Aussagen von IBM und eine Erholung der zuletzt stark gedrückten Banken- und Versicherungstitel. Der EuroStoxx 50 stand am Mittag 1,55 Prozent höher bei 2.662,97 Punkten. Im Vergleich zu seinem Zwischenhoch vom 7. Juli steht der europäische Leitindex damit aber immer noch rund 7,50 Prozent tiefer.

Der CAC 40 gewann in Paris 1,20 Prozent auf 3.694,65 Punkte und der Londoner FTSE 100 rückte um 0,46 Prozent vor auf 5.779,23 Punkte.

Aktienhändlerin Anita Paluch von ETX Capital sprach nach der sehr schwachen Sitzung vom Vortag auch von einer verbesserten Stimmung dank der guten Ergebnisse von IBM. Sie drängten aktuell die Sorgen um die Schuldenkrise etwas in den Hintergrund. Dennoch sei die Unsicherheit wegen der Schuldenprobleme dies- und jenseits des Atlantik nicht überwunden und auch die Erwartungen für die Berichtssaison der USA seien hoch.

Die Finanzwerte bleiben wegen der Verschuldungskrisen laut Händlern im Fokus. Nach dem jüngsten Kursrutsch bei Banken und Versicherern erholten sich diese Sektoren nun mit am stärksten, auch wenn sich die Mehrheit der Marktteilnehmer noch in Vorsicht übe. Der Versicherer-Branchenindex Stoxx Europe 600 Insurance verbesserte sich um 2,04 Prozent und der Stoxx Europe 600 Banks legte als zweitbester Sektor 2,05 Prozent zu. Spitzenreiter im Euro Stoxx 50 waren am Mittag die Aktien der italienischen Bank Intesa SanPaolo mit plus 4,53 Prozent auf 1,5470 Euro, ING Groep gewannen 3,93 Prozent auf 7,349 Euro.

Favorisiert wurden europaweit aber Technologiewerte nach einer Erhöhung der Gewinnprognose durch den US-amerikanischen IT-Konzern IBM . Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Technology gewann 2,19 Prozent.

Einzelwerte wie der Luxusgüterkonzern Hermes sowie der Maschinenbauer Alfa Laval in Stockholm und der norwegischen Düngemittelhersteller Yara werden indes von der Vorlage frischer Unternehmensbilanzen bewegt. Yara verfehlte die Prognosen und die Aktie rutschte um 3,46 Prozent ab, während Alfa Laval mit seinen Zahlen einen Kurssprung von 4,97 Prozent bei den Aktien auslöste. Auch die Anteile an Nordea sprangen nach Zahlen der skandinavischen Bank um 5,76 Prozent nach oben. Cheuvreux-Analyst Mats-Fredrik Anderson sieht die Ergebnisse zwar «einen Tick unter den Erwartungen», lobt aber die weitere Stärkung der Bilanz und auch die Prognose einer stabilen Kostenentwicklung ab 2012 sei sehr positiv.

In Zürich gewannen Novartis-Aktien nach der Bilanzvorlage des Pharmakonzerns 3,56 Prozent auf 51,25 Schweizer Franken. Das Unternehmen profitierte im zweiten Quartal von seiner breiten Aufstellung und der Übernahme des Augenmittelkonzerns Alcon. Der Umsatz hat aber laut Unicredit-Analyst David Evans die durchschnittlichen Markterwartungen um ein Prozent übertroffen und das bereinigte Ergebnis je Aktie (Core EPS) habe den Konsens um zwei Prozent geschlagen. Roche-Papiere legten nach der Übernahme der Heidelberger mtm laboratories AG 1,03 Prozent zu. Der Markt wartet hier vor allem auf die am Donnerstag anstehende Zahlenvorlage. Evans rechnet mit starken Marge der Schweizer und rät in einem aktuellen Kommentar dazu die Aktie vor den Zahlen zu kaufen. (awp/mc/pg)

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