EU-Verlauf: Leichte Verluste nach jüngster Rally

Paris – Die europäischen Börsen haben am Freitag eine Verschnaufpause nach ihrer jüngsten Kursrally eingelegt. Der EuroStoxx 50 gab um minimale 0,09 Prozent nach auf 3.002,77 Punkte. Am Donnerstag hatte er noch erstmals seit Ende Februar wieder über der Marke von 3.000 Punkten geschlossen. In Paris fiel der CAC 40 um 0,34 Prozent auf 4.090,74 Punkte. Börsianer sprachen von einem ruhigen Handel, da in London die Börsen anlässlich der Traumhochzeit von Prinz William und Kate Middleton geschlossen sind.

Mit Quartalszahlen standen vor allem französische Unternehmen im Fokus. Die Papiere des Mineralölkonzerns Total schwankten um ihren Schlusskurs vom Vortag und sanken zuletzt um 0,26 Prozent auf 42,895 Euro. Der von Analysten viel beachtete bereinigte Nettogewinn hatte zum Jahresbeginn überraschend deutlich zugelegt. Davon abgesehen steigt Total mit einer Milliardenübernahme gross ins Solargeschäft ein. Für knapp 1,4 Milliarden US-Dollar wollen die Franzosen 60 Prozent der Anteile am US-Photovoltaik-Unternehmen Sunpower übernehmen. Total will angeblich 23,25 US-Dollar je Sunpower-Aktie bezahlen. Das entspräche einem Aufschlag von 45 Prozent.

In Bewegung gerieten auch Unternehmen aus der Baubranche. So steigen die Aktien von Vinci um 0,47 Prozent auf 44,97 Euro. Der Baukonzern hatte im ersten Quartal den Umsatz unerwartet kräftig gesteigert. Das Unternehmen habe eine starke Erlösentwicklung gezeigt, schrieb UBS-Analyst Gregor Kuglitsch in einer Studie. Die unveränderten Unternehmensziele für 2011 könnten sich daher als zu niedrig erweisen.

Darüber hinaus hatte der Baustoffkonzern Saint-Gobain den Umsatz im ersten Quartal deutlicher als von Analysten erwartet gesteigert. 2011 will das Unternehmen weiterhin ein robustes organisches Umsatzwachstum erreichen. Nach diesen positiven Nachrichten hätten einige Anleger Kasse gemacht, sagten Börsianer. In der Folge fielen die Titel um 1,06 Prozent auf 46,66 Euro.

In Oslo stiegen die Aktien von Yara International um 4,10 Prozent auf 305,00 norwegische Kronen. Der Düngemittelproduzent hatte mit seinem Quartalsgewinn die durchschnittlichen Markterwartungen deutlich übertroffen. Die gestiegenen Verkaufspreise hätten die höheren Energiekosten mehr als kompensiert, sagten Börsianer.

Ebenfalls an der Börse in Norwegen fielen die Aktien von Norsk Hydro um 1,53 Prozent auf 46,37 Kronen. Der Aluminiumhersteller hatte zwar dank starker Nachfrage und hoher Verkaufspreise auch im ersten Quartal seinen guten Lauf fortgesetzt. Der Umsatz und der bereinigte operative Gewinn aber hatte die durchschnittlichen Markterwartungen verfehlt.

In Stockholm waren die Anteilsscheine des Stahlherstellers SSAB der klare Favorit, sie kletterten nach der Vorlage von Quartalszahlen um 6,35 Prozent auf 104,70 schwedische Kronen. Wegen der höheren Nachfrage nach hochfestem Stahl hatte das Unternehmen die Gewinnprognosen der Analysten übertroffen. (awp/mc/ps)

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