EU-Schluss: Verluste nach enttäuschenden Konjunkturdaten

London – Nach soliden Gewinnen in der Vorwoche haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Montag wegen enttäuschender Konjunkturdaten markant nachgegeben. Der Eurostoxx 50 , der am Freitag um mehr als zweieinhalb Prozent nach oben geschnellt war, schloss 1,00 Prozent tiefer bei 3082,32 Punkten. Der CAC 40 in Paris verlor 0,92 Prozent auf 4194,03 Zähler. Für den FTSE 100 in London ging es um 0,89 Prozent auf 6487,97 Punkte abwärts.

In China und der Eurozone waren neue Daten zur Stimmung in den Industrieunternehmen schwächer als erwartet ausgefallen. Vor allem Italien enttäuschte. Dort war die Kennzahl unter die Wachstumsgrenze gesunken. In Spanien hatte die Industriestimmung hingegen über der Expansionsschwelle stagniert. In Frankreich war der Indikator zwar leicht gesunken, aber weniger stark als zunächst ermittelt. In Deutschland hatte sich die Stimmung etwas schwächer als prognostiziert aufgehellt.

Der Versorgersektor zeigte sich zum Wochenstart am schwächsten mit minus 2,29 Prozent. Zu den wenigen Sektoren im Plus zählte die Transport- und Freizeitbranche , die um 1,77 Prozent zulegte. Das war vor allem Ryanair geschuldet, nachdem der Billigflieger bei der Vorlage seiner Zahlen zum ersten Geschäftshalbjahr sein Gewinnziel für 2014/15 zum zweiten Mal im laufenden Jahr angehoben hatte. Die Aktien sprangen um 7,72 Prozent hoch.

Die Papiere der HSBC verloren 1,81 Prozent und gehörten damit zu den schwächsten Werten im Stoxx 50. Hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten hatten einmal mehr das Ergebnis der britischen Grossbank belastet. Der Vorsteuergewinn im fortgeführten Geschäft war im abgelaufenen Jahresviertel um knapp 12 Prozent gefallen.

Im Blick stand zudem die Baustoff-Branche, nachdem sich HeidelbergCement aus dem Bieterverfahren um die zum Verkauf stehenden Unternehmensteile der beiden vor der Fusion stehenden Konkurrenten Lafarge und Holcim zurückgezogen hatte. Lafarge-Papiere sanken im CAC 40 um 3,00 Prozent. Holcim büssten 2,57 Prozent ein. Der schweizerische Baustoffhersteller meldete zugleich seine Zahlen zum dritten Quartal. Trotz etwas besser laufender Geschäfte hatte er weniger verdient als ein Jahr zuvor.

Um 2,26 Prozent gaben die Papiere der Werbeagentur Publicis nach. Die Französen wollen ihr Digitalgeschäft mit einem Zukauf in den USA ausbauen und die vor allem im Internet stark engagierte Agentur Sapient für 3,7 Milliarden US-Dollar (2,95 Mrd Euro) übernehmen. (awp/mc/upd/ps)

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