Euro fällt trotz Einigung mit Griechenland

(Bild: © Delphimages - Fotolia.com)

(Bild: © Delphimages – Fotolia.com)

Frankfurt – Trotz der Einigung im Schuldenstreit mit Griechenland hat der Euro am Montag geschwächelt. Am Nachmittag fiel die Gemeinschaftswährung auf ihr Tagestief bei 1,1006 US-Dollar und lag damit fast eineinhalb Cent tiefer als vor Bekanntgabe der Einigung am frühen Morgen. Das Tageshoch lag bei 1,1197 Dollar. Ein Grund für den Rücksetzer dürften Zweifel an der Verlässlichkeit der Einigung sein. Aktuell kostet der Euro 1,1023 US-Dollar.

Auch zum Schweizer Franken macht die US-Währung weiter Boden gut; aktuell notiert der Dollar bei 0,9490 Franken und kostet damit fast einen Rappen mehr als noch am Morgen. Zwischenzeitlich wurde gar die Marke von 95 Rappen kurz geknackt. Zum Euro notiert der Franken mit 1,0462 quasi unverändert.

Zwar schätzen Experten die Wahrscheinlichkeit eines Ausscheidens Griechenlands aus dem gemeinsamen Währungsraum («Grexit») nun als geringer ein als zuvor, aber der weitere Verhandlungsweg könnte schwierig werden. «Dadurch, dass umfangreiche Restrukturierungsmassnahmen von Griechenland verlangt werden, die erheblich über das Angebot der griechischen Regierung hinausgehen, wird es eine Herausforderung werden, die Zustimmung im griechischen Parlament selbst unter Einbeziehung der Opposition zu organisieren», schreiben Analysten der National-Bank. Der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding, nannte die Einigung einen «fragilen Halb-Deal».

Erstarkter Dollar
Der schwächere Euro lässt sich aber auch durch eine allgemeine Stärke des US-Dollar erklären. Die Einigung mit Griechenland mache eine Zinsanhebung der US-Notenbank (Fed) noch wahrscheinlicher, schreiben Analysten der NordLB. «Ohnehin war mit einem ersten Zinsschritt noch in diesem Jahr zu rechnen gewesen – nun dürfte für viele Marktteilnehmer der September-Termin wahrscheinlicher geworden sein.» Fed-Chefin Janet Yellen hatte am Freitag explizit Griechenland als einen Faktor erwähnt, der mit entscheidend bei der Frage sei, ob die Fed noch dieses Jahr die Zinsen erhöhen werde.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7115 (0,7208) britische Pfund , 136,30 (136,88) japanische Yen und 1,0478 (1,0464) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1154,00 (1159,30) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 32 970,00 (32 910,00) Euro. (awp/mc/upd/ps)

Exit mobile version