Goldpreis steigt knapp unter Rekordhoch

London – Der Goldpreis hat am Montag zu einem neuen Höhenflug angesetzt und sprang erstmals seit fast zwei Wochen wieder über die Marke von 1.900 Dollar. Zeitweise verfehlte der Preis für das gelbe Edelmetall mit einem Tageshoch bei 1.903 Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm) nur knapp den Rekordwert bei 1913,50 Dollar. Eine unverändert hohe Unsicherheit unter den Anlegern und ein neuer Einbruch an den Aktienbörsen trieben laut Händlern die Investoren in den «sicheren Hafen» Gold.

Auf Euro-Basis schaffte der Goldpreis sogar ein neues Rekordhoch. Zeitweise stand er bei rund 1.350 Euro je Feinunze und damit so hoch wie noch nie. An den Rohstoffbörsen wird der Goldpreis aber üblicherweise in US-Dollar ausgewiesen. Am frühen Abend fiel der Goldpreis aber wieder etwas zurück und stand bei 1.900,80 Dollar. Das sind 17,00 Dollar mehr als am Freitag.

Goldpreis seit Freitag um über 70 Dollar gestiegen
Gold profitiere von der hohen Unsicherheit der Investoren und den Spekulationen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in den USA, begründeten Experten der Commerzbank die aktuelle Rekordjagd. Den Auslöser für den jüngsten Ansturm in den «sicheren Hafen» Gold sahen Händler in einem enttäuschenden Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am vergangenen Freitag. Seit Freitagvormittag ist der Preis für das gelbe Edelmetall um mehr als 70 Dollar gestiegen. Zuletzt erreichte der Preis einen Rekord am 23. August.

Verstärkte Rezessionsängste in USA
Das überraschend zum Stillstand gekommene Job-Wachstum in den USA habe «im Konzert mit schwächeren Konjunkturindikatoren zu verstärkten Rezessionsbefürchtungen geführt», schreiben Experten der HSH Nordbank. Die enttäuschende Entwicklung könnte die US-Notenbank dazu bewegen, ihre Geldpolitik auf der nächsten Sitzung am 21. September noch stärker zu lockern, um die lahmende US-Wirtschaft anzukurbeln. Das habe die Sorge vor einer steigenden Inflation geschürt und das Gold als vermeintlich sichere Anlageform attraktiver gemacht, sagten Händler.

Schuldenkrise schwelt weiter
Darüber hinaus gilt die europäische Schuldenkrise nach wie vor als ungelöst, was bei den Investoren für zusätzliche Verunsicherung sorgt und den Goldpreis mit nach oben treibt. Zuletzt stand vor allem die Lage in Griechenland im Fokus: So wird der grösste Schuldensünder Europas seine Haushaltsziele in diesem Jahr aller Voraussicht nach verfehlen. Darüber hinaus werden die Anleger von politischen Unwägbarkeiten in Italien verunsichert. Dort hatte die Regierung unlängst ein wichtiges Sparpaket wieder aufgeschnürt. (awp/mc/upd/ps)

London Metal Exchange

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