US-Schluss: Dow verliert 0,5% auf 26’308 Punkte

Boerse

New York – Nach der US-Notenbanksitzung zur Wochenmitte haben die Anleger auch am Donnerstag Vorsicht walten lassen. Aktuell vorgelegte Konjunkturdaten hatten nur begrenzt Einfluss. Zudem hiess es, dass bereits auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht an diesem Freitag gewartet wird. Auch die immer noch laufenden Handelsgespräche zwischen den USA und China stünden wieder verstärkt im Blick.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (DJI) verlor 0,46 Prozent auf 26 307,79 Punkte und weitete damit seine Vortagesverluste aus. Der S&P 500, der am Mittwoch nach einem Rekordhoch ebenfalls Verluste verbucht hatte, gab um 0,21 Prozent auf 2917,52 Punkte nach. Der Nasdaq 100 sank um 0,36 Prozent auf 7724,06 Punkte.

Laut Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader herrschte weiterhin Enttäuschung nach der Fed-Sitzung. «Ein wenig hatte man gehofft, dass Fed-Chef Jerome Powell bereits auf dieser Sitzung eine Leitzinssenkung in Aussicht stellen wird. Die Notenbank zeigte sich aber relativ neutral und möchte flexibel bleiben.» Am Mittwoch hatte Powell indes mitgeteilt, dass die Fed an ihrem vorsichtigen Kurs festhalten wird. Bei der Festlegung der Geldpolitik will die Fed weiterhin geduldig vorgehen, womit signalisiert wurde, dass die Leitzinsen vorerst nicht verändert werden.

Auf Unternehmensseite büssten die Aktien des Kunststoffherstellers Dow nach Quartalszahlen als schwächster Wert im DJI etwas mehr als 6 Prozent ein. Die Anteile des dafür jüngst aus dem Leitindex entfernten Chemiekonzerns DowDupont gaben nach ebenfalls vorgelegten Zahlen rund 7 Prozent ab. Beide hatten über Umsatz- und Ergebnisrückgänge berichtet. Erst Anfang des Monats hatte der DowDupont-Konzern, der erst 2017 durch die Fusion der beiden Chemieriesen Dow Chemical und DuPont entstanden war, sein Material- und Kunststoffgeschäft abgespalten. Ende des Monats soll nun noch das Agrarchemikaliengeschäft Corteva Ende in die Eigenständigkeit entlassen werden.

Der Sportartikelhersteller Under Armour überzeugte indes mit einem guten Jahresauftakt und hob die Gewinnprognose leicht an. Die Anteilscheine sprangen daraufhin um 3,5 Prozent hoch.

Für die Aktien von Qualcomm ging es um 0,9 Prozent nach oben. Die Einigung im langwierigen Patentstreit mit Apple wird Qualcomm im laufenden dritten Geschäftsquartal 4,5 bis 4,7 Milliarden Dollar einbringen. Zudem veröffentlichte der auf Smartphones spezialisierte Chiphersteller Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal und einen Ausblick. Dieser wurde zwar alles in allem als recht schwach beurteilt, doch Analysten wie etwa Tal Liani von der Bank of America/Merrill Lynch erwarten, dass im dritten Geschäftsquartal der Tiefpunkt erreicht sein dürfte.

Der israelische Pharmahersteller Teva meldete einen Umsatzrückgang, während das Ergebnis je Aktie leicht besser als erwartet ausgefallen war. Für die Papiere ging es um 2,2 Prozent abwärts. An der Nasdaq stiegen zudem die Aktien von Tesla um 4,3 Prozent, was die Investoren mit Blick auf die herben Kursverluste von fast 37 Prozent seit Mitte Dezember jedoch kaum trösten dürfte. Der Elektroautopionier will sich am Kapitalmarkt mit frischem Geld eindecken und insgesamt rund 2,1 Milliarden Dollar einsammeln. Damit trat ein, worüber bereits seit längerem spekuliert worden war.

Besonders Furore machte zudem der Börsengang des Fleischersatz-Herstellers Beyond Meat aus Kalifornien. Zu 25 Dollar ausgegeben, beendete die Aktie schliesslich ihren ersten Handelstag an der Nasdaq bei 65,75 Dollar. Das bedeutet einen Kursgewinn von 163 Prozent. Insgesamt gab Beyond Meat 9,63 Millionen Aktien aus und nahm damit 241 Millionen Dollar ein. Gemessen am Ausgabepreis wurde das Unternehmen, das etwas von Microsoft-Gründer Bill Gates und dem Schauspieler Leonardo DiCaprio unterstützt wird, so mit etwa 1,5 Milliarden Dollar bewertet. Gemessen am aktuellen Kurs beträgt der Börsenwert allerdings bereits rund 3,8 Milliarden Dollar.

Am US-Rentenmarkt verloren zehnjährige Staatsanleihen 14/32 Punkte auf 100 19/32 Punkte und rentierten mit 2,550 Prozent. Der Kurs des Euro bewegte sich im späteren US-Handel kaum. Nachdem die Gemeinschaftswährung nach besser als erwartet ausgefallenen US-Konjunkturdaten etwas gesunken war, verharrte sie dort und kostete zum Handelsschluss an der Wall Street 1,1174 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1212 (Dienstag: 1,1218) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8920 (0,8914) Euro. (awp/mc/ps)

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