US-Schluss: Dow steigt 0,8% auf 25’538 Punkte

Boerse

New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt sind am Freitag vor den Zoll-Gesprächen zwischen den USA und China etwas optimistischer geworden. Sie hoffen auf eine Beilegung des Handelsstreits der beiden weltgrössten Volkswirtschaften. Der börsenseitig durchwachsene November endete nach der Talfahrt im Oktober damit doch noch recht versöhnlich. Der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verzeichneten die stärksten Wochengewinne seit 2011.

Der Dow Jones Industrial verbuchte mit einem Plus von 5,2 Prozent immerhin sein kräftigstes Wochenplus seit zwei Jahren. Den Freitag beendete der US-Leitindex mit einem Aufschlag von 0,79 Prozent bei 25’538,46 Punkten. Im Monat November legte er damit um 1,7 Prozent zu, nachdem er im Oktober etwas mehr als 5 Prozent eingebüsst hatte.

Andreas Büchler von Index-Radar sieht den wichtigsten Wall-Street-Index charttechnisch allerdings an eine Grenze stossen. «Der Dow ist auf einem Kursniveau angekommen, auf dem eine zumindest temporäre Unterbrechung der kurzfristigen Aufwärtsbewegung überdurchschnittlich wahrscheinlich wird.» Dabei verwies er auf die Bedeutung der 25 500-Punkte-Marke als eine Art kurzfristigen Wendepunkt.

Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,82 Prozent auf 2760,16 Punkte und erzielte so einen Wochengewinn von 4,9 Prozent. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte am Freitag ebenfalls um 0,82 Prozent vor auf 6949,01 Zähler. Sein Wochengewinn beläuft sich auf 6,5 Prozent.

Seitens der Unternehmen überwogen vor dem Wochenende dennoch negative Nachrichten. Im Dow büssten die Aktien der Bank Goldman Sachs am Index-Ende 2,1 Prozent ein. Im milliardenschweren Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB intensiviert die US-Notenbank Fed offenbar ihre Untersuchungen gegen den US-Branchenriesen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen schreibt, wird untersucht, ob und wie Goldman-Manager interne Regeln umgangen haben.

General Electric (GE) büssten 5,5 Prozent ein, wodurch dem jüngsten, zaghaften Erholungsversuch wieder ein Ende gesetzt wurde. Wie das «Wall Street Journal» berichtet, haben frühere Mitarbeiter die erst vor kurzem aus dem Dow geflogene Industrie-Ikone gegenüber der US-Börsenaufsicht SEC schwer belastet. Sie hätten gesagt, dass GE Risiken im Versicherungsgeschäft ignoriert und daher zu wenige Reserven gebildet habe.

Um 5,6 Prozent abwärts ging es zudem für die Anteile der Hotelkette Marriott. Infolge eines Hackerangriffs wurden der Tochter Starwood Daten von bis zu einer halben Milliarde Gäste gestohlen.

Die Papiere des LED-Herstellers Cree verbilligten sich nach einer negativen Studie um knapp 4 Prozent. Der Aktienkurs preise eine makellose Umsetzung der Wachstumsstrategie für die Tochter Wolfspeed ein, ignoriere zugleich aber die Wettbewerbs- und zyklischen Risiken in den kommenden Jahren, schrieb Analyst Paul Coster von JPMorgan und rät nun zum Verkauf der Aktie.

AT&T gewannen indes 2,2 Prozent und profitierten von der Bekanntgabe der 2019er Ziele für den Gewinn und den freien Barmittelfluss des Telekomkonzerns, der als wichtige Kenngrösse für Dividendenzahlungen gilt. Auch die Papiere des PC- und Drucker-Herstellers HP fanden im Handelsverlauf ins Plus und legten um 0,6 Prozent zu. HP hatte am Vorabend Geschäftsjahreszahlen vorgelegt. Die Geschäfte im Schlussquartal 2017/18 waren besser als erwartet gelaufen, allerdings enttäuschte Händlern zufolge die für das angelaufene erste Quartal avisierte Gewinnspanne etwas.

Am US-Rentenmarkt gewannen richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen 6/32 Punkte auf 101 Punkte und rentierten mit 3,00 Prozent. Der Euro wurde zum Handelsschluss an der Wall Street mit 1,1322 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1359 (Donnerstag: 1,1387) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8803 (0,8781) Euro. (awp/mc/ps)

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