US-Schluss: Dow Jones 0,1% höher bei 18’130 Punkten

Boerse

New York – Vor den zur Wochenmitte anstehenden Zinsentscheidungen in Japan und den USA sind die Wall-Street-Anleger am Dienstag kein Risiko mehr eingegangen. Der Leitindex Dow Jones Industrial gab gegen Handelsende seine moderaten Gewinne fast komplett ab, um mit plus 0,05 Prozent auf 18 129,96 Punkte abermals kaum verändert zu schliessen.

Der marktbreite S&P-500-Index rückte ebenfalls lediglich um 0,03 Prozent auf 2139,76 Zähler vor. Der von Technologiewerten geprägte Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,19 Prozent auf 4805,22 Punkte.

Die grosse Mehrheit der Experten geht davon aus, dass am Mittwoch die US-Notenbank Fed den Zins vorerst nicht weiter erhöht. Zudem wird erwartet, dass die japanische Zentralbank ihren geldpolitischen Lockerungskurs fortsetzt. Gegen Handelsende am Dienstag seien die Anleger aber trotzdem auf Nummer sicher gegangen, hiess es.

Vor allem mit Blick auf die Fed rechnen Marktbeobachter wegen der weiterhin nur durchwachsenen Wirtschaftsdaten erst Ende des Jahres mit einer Fortsetzung der Ende 2015 gestarteten und seither stockenden Zinswende.

Da passt es ins Bild, dass jüngste Daten zum Häusermarkt enttäuschten: Der Rückgang bei den Neubauten war im August deutlich höher ausgefallen als erwartet. Ausserdem waren die Baugenehmigungen überraschend zurückgegangen. Die Aktien des Wohnungsbauunternehmens Lennar sackten denn auch um 3,53 Prozent ab, obwohl Lennar mit seinen jüngsten Quartalszahlen besser abgeschnitten hatte als gedacht.

ExxonMobil waren mit einem Abschlag von 1,54 Prozent der schwächste Wert im Dow-Index. Nach der New Yorker Staatsanwaltschaft untersucht nun offenbar auch die US-Börsenaufsicht SEC die Buchhaltung des Ölkonzerns, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine eingeweihte Person.

Im recht festen Pharmasektor erholten sich die Aktien von Merck & Co. von ihren Vortagesverlusten. Mit plus 0,99 Prozent nahmen sie den zweiten Platz im New Yorker Leitindex ein nach den Titeln von McDonald’s , die 1,08 Prozent gewannen.

Zudem sorgte in der Pharmabranche eine weitere Übernahme für Schlagzeilen – und für enorme Kursbewegungen. So hatte Allergan angekündigt, das auf Lebererkrankungen spezialisierte Unternehmen Tobira Pharmaceuticals für 1,7 Milliarden Dollar kaufen zu wollen. Während die Allergan-Papiere um 2,70 Prozent nachgaben, schossen die Tobira-Anteile um 721 Prozent auf 38,91 Dollar in die Höhe. Sie kosten damit mehr als achtmal soviel wie zu ihrem Vortagesschluss.

Nach einem Skandal um fingierte Konten brachte der Chef der US-Grossbank Wells Fargo , John Stumpf, vor dem US-Senat sein Bedauern zum Ausdruck. Er übernehme «volle Verantwortung», sagte er. Mitarbeiter der Bank hatten unter Verkaufsdruck über Jahre hinweg in grossem Stil Scheinkonten eröffnet, die nicht von Kunden autorisiert worden waren. Wells Fargo akzeptierte bereits im Rahmen eines Vergleichs mit US-Behörden eine Strafe von 185 Millionen Dollar. Am Dienstag gewannen die im September bisher arg gebeutelten Papiere 1,20 Prozent. Morgan Stanley hatte die Titel zudem auf «Overweight» hochgestuft.

Der Euro gab im New Yorker Handel etwas nach und kostete zuletzt 1,1154 Dollar nach. Die Europäische Zentralbank hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,1165 (Freitag: 1,1226) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8957 (0,8908) Euro gekostet. Am Markt für US-Staatsanleihen legten richtungweisende zehnjährige Papiere um 6/32 Punkte auf 98 9/32 Punkte zu und rentierten mit 1,69 Prozent. (awp/mc/pg)

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