US-Schluss: Dow stagniert nach Preisdaten – Tech-Werte hoch

Boerse

New York – Der überraschende Anstieg der US-Verbraucherpreise im September hat den Dow Jones Industrial am Mittwoch gehemmt. Der Leitindex trat nach einem durchwachsenen Handelsverlauf letztlich auf der Stelle. Aktien von Technologieunternehmen hingegen legten zu. Ihnen könnte es Börsianern zufolge im Schnitt besser gelingen, Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben, ohne dem Geschäft zu schaden.

Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Ende um 0,77 Prozent auf 14’774,60 Punkte nach oben. Der Dow ging prozentual unverändert bei 34’377,81 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 legte nach anfänglichen Verlusten um 0,30 Prozent auf 4363,80 Punkte zu.

Die Jahresinflationsrate legte von 5,3 Prozent im Vormonat auf 5,4 Prozent zu. Volkswirte hatten im Schnitt eine unveränderte Rate erwartet. Insbesondere wird die Inflation durch hohe Energiepreise getrieben.

Die US-Notenbank (Fed) steuert derweil auf eine baldige Reduzierung der Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft zu. Die Einschränkung des Kaufprogramms könnte Mitte November oder Mitte Dezember beginnen, wie aus dem Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung hervorgeht. Sollte die konjunkturelle Erholung weiter voranschreiten, könnten die Anleihekäufe etwa Mitte 2022 auslaufen, hiess es weiter.

Im Fokus stand zudem der Auftakt der Berichtssaison der Unternehmen, den die Grossbank JPMorgan Chase an diesem Mittwoch mit der Veröffentlichung ihres Zahlenwerks eingeläutet hatte. Die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise bescherte dem Geldinstitut zwar im Sommer einen überraschend hohen Überschuss, wobei das Fusionsberatungsgeschäft zugleich den bislang höchsten Quartalsgewinn erwirtschaftete. Allerdings überschattete das gedämpfte Kreditwachstum Börsianern zufolge das Zahlenwerk. Damit fielen die in diesem Jahr bereits gut gelaufenen Aktien von JPMorgan um 2,6 Prozent und zählten zu den schwächsten Werten im Dow.

JPMorgan hatte zudem von einem schwachen Kreditkartengeschäft berichtet, das von steigenden Marketing- und Werbekosten belastet worden sei. Diese Aussagen drückten auch Aktien von Kreditkartenanbietern ins Minus, weil Anleger auf diesem Gebiet nun einen schärferen Wettbewerb befürchten. So knickten die Anteilsscheine von American Express am Dow-Ende um 3,5 Prozent ein. Die Papiere von Visa gaben um 0,7 Prozent nach.

Mit Spannung wird nun darauf gewartet, wie sich die anderen Banken geschlagen haben. An diesem Donnerstag folgen mit ihren Geschäftsberichten unter anderem Morgan Stanley, Citigroup und Bank of America.

Als Schlusslicht im S&P 500 büssten die Anteilscheine von Delta Air Lines 5,8 Prozent ein. Die Fluggesellschaft hatte gewarnt, dass der Anstieg der Treibstoffkosten auf den Gewinn drücke. Im Sog dessen sackten die Aktien von American Airlines um 3,4 und die von United Airlines um 3,6 Prozent ab.

Der Euro erholte sich etwas von seinem am Vortag erfolgten Rutsch auf ein 15-Monatstief und notierte zuletzt bei 1,1594 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1562 (Dienstag: 1,1555) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8649 (0,8654) Euro.

Am US-Rentenmarkt trotzte der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) letztlich den Inflationsdaten und legte um 0,12 Prozent auf 131,30 Punkte zu. Zehnjährige Staatsanleihen rentierten mit 1,54 Prozent. (awp/mc/ps)

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