US-Schluss: Dow bleibt im Minus nach Fed-Zinsentscheid

Boerse

New York – Die Beschlüsse und Äusserungen der US-Notenbank Fed haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch weitgehend kalt gelassen und an der uneinheitlichen Tendenz im Handelsverlauf letztlich nichts geändert. Während sich die Standardwerte an der Wall Street mehrheitlich leicht im Minus zeigten, verbuchten die Technologietitel an der Nasdaq überwiegend Kursgewinne. Neben der Fed-Sitzung standen auch Quartalszahlen vieler grosser Unternehmen im Anlegerfokus.

Der Dow Jones Industrial schloss 0,36 Prozent tiefer bei 34’930,93 Punkten. Der S&P 500 sank um 0,02 Prozent auf 4400,64 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es hingegen um 0,41 Prozent auf 15’018,10 Punkte aufwärts.

Die Fed setzt ihre extrem lockere Geldpolitik trotz hoher Inflation und solidem Wirtschaftswachstum zunächst fort. Zugleich sieht sie die Wirtschaft auf dem Weg in Richtung einer etwas weniger grosszügigen Geldpolitik. Das dürfte ein Hinweis auf perspektivisch geringere Wertpapierkäufe durch die Zentralbank sein. Ihren Leitzins bestätigte die Fed nach ihrer Zinssitzung. Er liegt weiter zwischen null und 0,25 Prozent.

Auch die Wertpapierkäufe, mit denen die Wirtschaft zusätzlich gestützt werden soll, werden im bisherigen Tempo fortgeführt. Ökonomen hatten mit den Entscheidungen gerechnet. Zugleich teilte die Zentralbank mit, dass sie Fortschritte auf dem Weg in Richtung einer etwas weniger lockeren Geldpolitik sehe. Die Wirtschaft habe sich zuletzt auf die Ziele der Zentralbank zubewegt. Der weitere Fortschritt werde auf den kommenden Zinssitzungen bewertet, hiess es.

Apple machte im vergangenen Quartal so viel Geld wie früher nur im Weihnachtsgeschäft. Für das laufende Vierteljahr stellte der iPhone-Konzern erneut zweistelliges Wachstum in Aussicht – warnte aber zugleich, dass auch das iPhone von den aktuellen Engpässen in den Tech-Lieferketten betroffen sein werde. Damit gaben die Anteilscheine um 1,2 Prozent nach.

Google profitierte mit Rekordzahlen von der wachsenden Online-Aktivität der Internet-Nutzer und Unternehmen. Die A-Aktien der Konzernmutter Alphabet zogen um 3,2 Prozent an.

Der anhaltende Boom des Cloud-Geschäfts brachte dem Software-Riesen Microsoft im jüngsten Quartal abermals starke Geschäftszuwächse ein. Die Papiere sanken jedoch um 0,1 Prozent.

Um 5,7 Prozent sackten die Titel von Spotify ab. Bei dem globalen Marktführer beim Musikstreaming wuchs die Zahl der Nutzer langsamer als erwartet.

Demgegenüber schnellten die Aktien von Boeing um 4,2 Prozent in die Höhe. Der Flugzeugbauer kehrte nach sechs Verlustquartalen in Folge überraschend in die schwarzen Zahlen zurück.

Der weltgrösste Fast-Food-Konzern McDonald’s machte im zweiten Quartal dank der Erholung von der Corona-Krise wieder deutlich bessere Geschäfte. Der Gewinn kletterte verglichen mit dem Vorjahreswert um mehr als das Vierfache. Die Aktien verloren dennoch 1,9 Prozent.

Der Euro reagierte mit Gewinnen auf die Neuigkeiten von der Fed. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1848 US-Dollar, nachdem sie kurz vor den Fed-Ergebnissen unter die Marke von 1,18 Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1807 (Dienstag: 1,1810) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8470 (0,8467) Euro gekostet.

Länger laufende US-Staatsanleihen drehten nach der Bekanntgabe der geldpolitischen Beschlüsse der Notenbank ins Plus. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,06 Prozent höher bei 134,55 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen lag bei 1,23 Prozent. (awp/mc/ps)

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