US-Schluss: Dow Jones legt über 5 Prozent zu

Boerse

New York – Starker Wochenbeginn für die Wall Street: Nach dem Ausverkauf in der Vorwoche mit einem Wochenverlust von mehr als 12 Prozent ging es am Montag ebenso dynamisch in die andere Richtung. Anleger griffen kräftig zu und trieben den US-Leitindex Dow Jones Industrial um 5,09 Prozent nach oben auf 26 703,32 Punkte. Seit seinem Freitagsschluss hat das Barometer damit mit einem Schlag fast 1300 Punkte gut gemacht. Es war für den Dow der stärkste Tagesgewinn seit Jahren.

Einmal mehr scheinen die Anleger auf ein Eingreifen der Notenbanken zu setzen, um mögliche Belastungen für die Wirtschaft durch das weltweit grassierende neuartige Coronavirus abzufedern. Die Ökonomen der Credit Suisse rechnen mit zwei Zinssenkungen der US-Notenbank Fed in diesem Jahr, wahrscheinlich im März und April.

Der marktbreite S&P 500 schoss am Montag um 4,60 Prozent auf 3090,23 Punkte nach oben, ähnlich wie der technologielastige Nasdaq 100 mit plus 4,92 Prozent auf 8877,98 Zähler.

Die Berenberg Bank erwartet am Aktienmarkt eine mit starken Schwankungen einhergehende Bodenbildung in den nächsten Wochen, inklusive Phasen mit starken Aufwärtsbewegungen. Eine schnelle, nachhaltige Erholung erscheine indes unwahrscheinlich, hiess es.

Auch die amerikanische Industrie wird zunehmend durch die Ausbreitung des neuartigen Virus belastet. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe hatte sich im Februar stärker eingetrübt als erwartet. Die Volkswirte der Helaba glauben, dass auch in den nächsten Monaten Belastungen nicht auszuschliessen sind.

Unter den Einzelwerten erholten sich die Apple-Papiere an der Dow-Spitze mit plus 9,30 Prozent deutlich von ihren jüngsten Einbussen. Zuvor hatten die Analysten des Brokerhauses Oppenheimer die Titel des iPhone-Herstellers von «Market Perform» auf «Outperform» hochgestuft und ein Kursziel von 320 Dollar genannt. Aktuell kosten Apple-Anteile knapp 299 Dollar.

Gilead Sciences kauft den Krebsspezialisten Forty Seven für rund 4,9 Milliarden Dollar und fokussiert sich damit auf Krebsbehandlungen, welche sich das Immunsystem zur Bekämpfung von Tumoren zunutze machen. Am Markt reagierten die Anleger daraufhin euphorisch. Gilead-Aktien gewannen fast 9 Prozent.

Mit einem Plus von fast 8 Prozent reagierten die Aktien des Kurznachrichtendienstes Twitter auf einen Bericht, wonach der Hedgefonds Elliot als aktivistischer Investor den Austausch von Vorstandschef Jack Dorsey fordert.

Bei den Fahrdienstvermittlern Uber und Lyft nimmt die Zahl der Zivilklagen gegen Fahrer zu. Beide Aktien schlossen im Minus mit jeweils etwas mehr als 3 Prozent.

Der Euro kostete nach US-Börsenschluss 1,1135 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1122 (Freitag: 1,0977) Dollar festgesetzt und der Dollar somit 0,8991 (0,9110) Euro gekostet. Am US-Rentenmarkt stiegen richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen zuletzt nur noch um 1/32 Punkte auf 103 10/32 Punkte und rentierten mit 1,145 Prozent. (awp/mc/pg)

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