US-Schluss: Verluste

New York – Sorgen über verstärkte Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben die US-Börsen am Mittwoch im Handelsverlauf auf Talfahrt geschickt. Nach einem freundlichen Start, der von neuen positiven Konjunkturdaten gestützt worden war, drehte der Dow Jones Industrial in den roten Bereich. Mit minus 0,60 Prozent bei 16 268,99 Punkten schloss der Wall-Street-Index auf dem tiefsten Stand des Tages. Der S&P-500-Index sank um 0,70 Prozent auf 1852,56 Punkte. An der Nasdaq fiel der Auswahlindex 100 , zusätzlich belastet von Verlusten der Facebook-Aktie, um 1,29 Prozent auf 3582,88 Punkte.

Warnungen von Präsident Barack Obama zu Russland hätten Befürchtungen wachgerufen, dass womöglich bald zunehmend negative Konsequenzen für die Wirtschaft drohten, hiess es. Obama hatte in Brüssel betont, dass die Handlungen Russlands in der Ukraine verurteilt werden müssten und dass er von den Europäern eine deutlichere Abgrenzung von Russland erwarte. Dass in den USA die Aufträge für langlebige Güter im Februar deutlich stärker als erwartet gestiegen waren, verblasste vor diesem Hintergrund.

Im Dow konnten sich bis Handelsschluss nur vier Aktien im Plus halten. Drei davon zählen zur Gesundheitsbranche. Die Papiere des Pharmaunternehmens Merck & Co. legten als Spitzenwert um 1,50 Prozent zu und die von Pfizer stiegen um 1,13 Prozent . Die Titel des Krankenversicherers UnitedHealth Group rückten um 0,54 Prozent vor.

Merck bricht mit einer alten Tradition und will für Patienten mit geringem Einkommen vorerst keine Unterstützungszahlungen für hochpreisige Medikamente mehr leisten. Die Regierung müsse erst darüber beschliessen, ob bestimmte Programme, bei denen Provisionen für die Vermittlung von Geschäften an Pharmaunternehmen gezahlt würden, durch Bundesgesetze verboten werden sollen. Hierzu gibt es bislang unterschiedliche Aussagen.

An der Technologiebörse wurden nach einer weiteren milliardenschweren Übernahme die Aktien von Facebook abgestraft. Als Schlusslicht brachen sie im Nasdaq 100 um fast sieben Prozent ein. Nur wenige Wochen nach dem angekündigten Kauf von WhatsApp hat Facebook-Chef Mark Zuckerberg den nächsten Milliarden-Zukauf eingefädelt. Er blättert insgesamt bis zu 2,3 Milliarden Dollar (1,7 Mrd Euro) für Oculus VR hin, einen Spezialisten, der Brillen zum Abtauchen in virtuelle Welten entwickelt.

Mehr als holprig war zudem das Börsendebüt von King Digital Entertainment. Die Aktie der Firma, die das populäre Smartphone-Spiel «Candy Crush» entwickelt hat, schloss bei 19,03 Dollar. Der Ausgabepreis hatte allerdings bei 20,50 Dollar gelegen. «Die Investoren finden den Preis eindeutig zu hoch für ein Unternehmen, das den grössten Teil seines Umsatzes durch ein einziges populäres Spiel erzielt», sagte Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets UK. (awp/mc/ps)

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