US-Schluss: Dow Jones mit Miniplus von 0,1% bei 20’935 Punkten

Boerse

New York – Den US-Börsen hat es am Donnerstag an neuen Impulsen gefehlt. Anleger hatten ihr Pulver bereits am Vortag verschossen, als der Zinsentscheid den Aktienwerten nach oben verholfen hatte. Der Dow Jones Industrial scheiterte früh an der hohen Hürde von 21 000 Punkten, an der ihn die Kräfte verliessen. Am Ende gab der Leitindex knapp um 0,07 Prozent auf 20 934,55 Zähler nach. Er blieb so auf Abstand zu seinem Rekordhoch bei 21 169 Punkten.

Auch den übrigen Indizes fehlte es an neuem Treibstoff. Der S&P 500 schloss 0,16 Prozent tiefer bei 2381,38 Zählern, und für den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 ging es knapp um 0,08 Prozent auf 5412,08 Punkte abwärts.

Anleger zeigten sich zwar weiterhin zufrieden mit der erwartungsgemässen Zinserhöhung und dem Fakt, dass die US-Währungshüter am Vorabend an ihrem Zeitplan für eine geldpolitische Straffung festhielten. Mangels neuer Impulse verlor die Rally vom Vortag aber schnell an Dampf. Auch frische US-Konjunkturdaten blieben weitgehend ohne Auswirkungen.

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der vergangenen Woche etwas gefallen, während sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im März verschlechterte. Auch aus Washington gab es Neuigkeiten, wo Präsident Donald Trump seine Haushaltsvorstellungen vorstellte – mit tiefen Einschnitten bei der Umweltbehörde EPA und dem Aussenministerium, aber einem steigenden Rüstungsetat.

Auf Unternehmensseite stachen die Aktien von Oracle mit einem Kurssprung von mehr als 6 Prozent heraus. Im Tagesverlauf hatten sie nahe 47 Dollar ein Rekordhoch erreicht. Das brummende Geschäft mit Cloud-Dienstleistungen spülte dem SAP-Konkurrenten im dritten Geschäftsquartal mehr Geld in die Kasse als erwartet. Analyst Mark Murphy von JPMorgan nahm dies zum Anlass für einen optimistischeren Blick auf die Aktie, die er auf «Overweight» hochstufte.

Im Fokus stand ausserdem der Autosektor. Während eine von US-Präsident Donald Trump angeordnete Überprüfung der Umweltregeln zum Spritverbrauch nicht für branchenweiten Rückenwind sorgen konnte, stiegen Fiat Chrysler nach Absatzzahlen um mehr als 2 Prozent. Titel des Elektroauto-Herstellers Tesla profitierten ausserdem mit plus 2,5 Prozent von dessen Expansionsplänen. Für den Vorstoss in den Massenmarkt will das Unternehmen bei Investoren frisches Geld einsammeln.

Die leidgeprüften Aktionäre von GoPro konnten sich über einen Kurssprung um fast 16 Prozent freuen, nachdem die Aktien am Vortag erst auf ein Rekordtief von 7,145 Dollar abgerutscht waren. Der Actionkamera-Spezialist greift zum zweiten Mal in vier Monaten zu einem deutlichen Stellenabbau, um die Verluste zu stoppen. Die US-Bank Citigroup gab daraufhin ihre bisherige Verkaufsempfehlung auf.

Abwärts ging es dagegen im Biotech-Sektor. Aus dem S&P 500 kamen hier Biogen sehr deutlich mit fast 5 Prozent unter Druck. Grund dafür war hauptsächlich eine nicht mehr so optimistische Einschätzung durch die Experten von Morgan Stanley. Analyst Matthew Harrison hält das kurzfristige Aufwärtspotenzial nun für begrenzt.

Der Euro blieb am Donnerstag gefragt. Mit zuletzt 1,0766 US-Dollar knüpfte er am Tag nach dem US-Zinsentscheid an seine jüngsten Gewinne an. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0726 (Mittwoch: 1,0622) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9323 (0,9414) Euro. Am US-Rentenmarkt kamen richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen etwas von ihren Vortagsgewinnen zurück. Sie fielen um 11/32 Punkte auf 97 17/32 Punkte und rentierten mit 2,533 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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