US-Schluss: Dow verliert 0,4% auf 17’492 Punkte

New York – Die Konjunktursorgen haben die US-Aktienmärkte weiter im Griff. Der Dow Jones Industrial konnte am Mittwoch seine anfänglichen Gewinne nicht behaupten und fiel zwischenzeitlich auf das Niveau von Mitte November zurück. Börsianern zufolge orientierten sich die Anleger einmal mehr am Ölmarkt, wo die Preise für den wichtigen Rohstoff ebenfalls in die Verlustzone abgedriftet waren. Damit gewannen wieder die Sorgen vor einer Abschwächung der globalen Wirtschaft die Oberhand.

Beim Dow stand am Ende ein Minus von 0,43 Prozent auf 17’492,30 Punkte. Es war der dritte Verlusttag in Folge, nachdem der US-Leitindex noch am Freitag mit einem Kursfeuerwerk auf einen überraschend guten Arbeitsmarktbericht für November reagiert hatte. Der den Gesamtmarkt widerspiegelnde S&P-500-Index gab um 0,77 Prozent auf 2047,62 Punkte nach. An der Nasdaq-Börse fiel der Auswahlindex Nasdaq 100 sogar um 1,55 Prozent auf 4622,14 Punkte. Auch die Verluste bei Technologiewerten wie Apple zeugten von den Konjunktursorgen der Anleger, sagten Börsianer.

Der mögliche Zusammenschluss der Chemiegiganten Dupont und Dow Chemical bescherte deren Aktien Kurssprünge von jeweils knapp 12 Prozent. Damit waren die Anteilsscheine von Dupont der klare Favorit im Dow.

Noch in dieser Woche könnte es zu einer Übereinkunft kommen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Personen. Nach dem Zusammengehen soll das Unternehmen allerdings etwa aus kartellrechtlichen Gründen in zwei oder drei Teile aufgespalten werden, hiess es weiter. Noch sei der Abschluss aber nicht in trockenen Tüchern. Beide Unternehmen wollten keinen Kommentar abgeben.

Es wäre eine Hochzeit der Superlative: Die Unternehmen haben einen Börsenwert von jeweils etwa 60 Milliarden Dollar (55 Milliarden Euro) – es würde ein Branchengigant mit über 90 Milliarden US-Dollar Umsatz entstehen. Jonas Oxgaard vom US-Analysehaus Bernstein Research begrüsste die Pläne ausdrücklich als Traumkombination mit deutlich positiven Auswirkungen vor allem für Dow Chemical. Er bezifferte das Einsparpotenzial auf 2,3 bis 2,7 Milliarden Dollar.

Der Internet-Pionier Yahoo spaltet sich in der Kontroverse um den milliardenschweren Anteil am chinesischen Online-Riesen Alibaba in zwei Unternehmen auf. Statt des Alibaba-Anteils soll nun voraussichtlich das bisherige Internet-Kerngeschäft in eine neue Firma ausgelagert werden. Dabei würden zwei börsennotierte Unternehmen entstehen. Am Aktienmarkt wurden die Nachrichten letztlich negativ bewertet: Die Anteilsscheine von Yahoo und die in New York gelisteten Alibaba-Papiere verloren jeweils mehr als 1 Prozent.

Die Aktien von Costco Wholesale büssten als zweitschwächster Wert im Nasdaq 100 rund fünfeinhalb Prozent ein, nachdem die Grosshandelskette mit ihrem Quartalsgewinn enttäuscht hatte. Auch die Umsatzentwicklung war hinter den Analystenerwartungen zurückgeblieben.

Der Eurokurs stieg über 1,10 US-Dollar und stand zuletzt bei 1,1029 Dollar. Die nur vorsichtig ausgefallene Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank von vergangenem Donnerstag wirkt laut Händlern noch nach. Am US-Rentenmarkt legten richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen angesichts der Verluste an der Wall Street um 1/32 Punkte auf 100 10/32 Punkte zu und rentierten mit 2,213 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

 

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