US-Schluss: Dow rückt 0,9% auf 24’925 Punkte vor

Boerse

New York – Die Wall Street hat sich am Donnerstag sichtlich vom Kursrutsch des Vortags erholt. An der Technologiebörse Nasdaq reichte es sogar für Rekordstände. Damit knüpften die US-Märkte an ihren vorangegangenen Aufwärtstrend an. Börsianer verwiesen darauf, dass China im Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten bisher auf eine ähnlich aggressive Wortwahl wie die US-Führung verzichte – die Zuspitzung dieses Konflikts hatte am Vortag weltweit auf die Stimmung gedrückt. Aktuelle amerikanische Konjunkturdaten hatten keinen erkennbaren Einfluss auf die Kurse.

Zum Schluss stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial 0,91 Prozent im Plus bei 24’924,89 Punkten, womit er seinen Vortagsverlust wettmachte. Der marktbreite S&P 500 gewann 0,87 Prozent auf 2798,29 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schaffte es bei 7368,72 Punkten auf eine Bestmarke und rückte letztlich um 1,69 Prozent auf 7366,25 Punkte vor. Ihm halfen eine Milliarden-Übernahme sowie Rekordstände der beiden Schwergewichte Amazon und Microsoft.

Die Aktien des Softwarekonzerns CA Technologies schossen dank einer Kaufofferte um 18,65 Prozent auf 44,15 US-Dollar hoch und waren damit so teuer wie zuletzt zur Jahrtausendwende. Beim Interessenten handelt es sich um den Chip-Riesen Broadcom – er einigte sich nach dem gescheiterten Kauf des Rivalen Qualcomm mit CA auf einen Übernahmepreis von 44,50 Dollar pro Aktie in bar, wie beide Unternehmen mitteilten. Damit würde Broadcom insgesamt 18,9 Milliarden Dollar zahlen. Die Broadcom-Titel sackten um 13,76 Prozent auf 209,98 Dollar ab, was den tiefsten Stand seit Februar 2017 bedeutete.

Derweil setzte sich der Bieterkampf um Sky fort. Dass der US-Kabelriese Comcast nun 14,75 britische Pfund in bar pro Aktie der britischen Sendergruppe zahlen will, liess dessen Aktien in London auf 15,45 Pfund steigen – offenbar sehen die Anleger noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Die Comcast-Titel legten in New York um 2,31 Prozent zu. Dagegen verloren die Anteilscheine von Rupert Murdochs Medienkonzern 21st Century Fox, dessen jüngste Offerte von 14 Pfund je Sky-Aktie Comcast ausstach, 0,86 Prozent.

Bei der Fluggesellschaft Delta Air Lines stand trotz des deutlich gesenkten Jahresgewinnziels ein Kursplus von 1,79 Prozent zu Buche. Die Aktien hatten aber am Mittwoch sichtbar unter gesenkten Unternehmenszielen des Konkurrenten American Airlines gelitten, dessen Papiere sich mit plus 1,03 Prozent nun ebenfalls erholt zeigten.

Die Anteilscheine des Dialysespezialisten Davita profitierten mit plus 2,67 Prozent von der Aussicht auf steigende Zuschüsse der Gesundheitsbehörde CMS für Dialyse-Patienten in den USA. Laut Analystin Lisa Bedell Clive von der Investmentbank Bernstein übertrifft die am Vorabend von der Behörde vorgeschlagene Erhöhung der Erstattungssätze im Rahmen des Gesundheitsprogramms Medicare ihre Prognose.

Am US-Rentenmarkt stagnierten richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen bei 100 7/32 Punkten und rentierten mit 2,85 Prozent. Der Euro zeigte sich nach einigen Schwankungen kaum bewegt und war im New Yorker Handel 1,1672 Dollar wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1658 Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 0,8578 Euro gekostet. (awp/mc/ps)

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