US-Schluss: Dow Jones verliert 1,08% auf 17 840,52 Punkte

New York – Sorgen vor einer baldigen Zinserhöhung in den USA haben die Wall Street am Donnerstag deutlich ins Minus gedrückt. In der vergangenen Woche hatte es so wenig Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gegeben wie seit 15 Jahren nicht mehr. Ferner hatte sich die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago im April viel stärker als erwartet verbessert. Die eigentlich guten Nachrichten von der Konjunktur könnten Börsianern zufolge aber die US-Notenbank veranlassen, den Leitzins eher früher als später wieder anzuziehen.

Der Dow Jones Industrial fiel um 1,08 Prozent auf 17 840,52 Punkte. Damit deutet sich auf Monatssicht lediglich ein Mini-Plus an. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es am Donnerstag um 1,01 Prozent auf 2085,51 Punkte nach unten. Der Technologie-Index Nasdaq 100 geriet stärker unter Druck und büsste 1,65 Prozent auf 4414,25 Punkte ein. Aus dem Sektor kamen einige unerfreuliche Meldungen.

Darüber hinaus hatte der Konsum der privaten Haushalte in den USA im vergangenen Monat weniger als erwartet zugelegt. Zudem stagnierten die Einkommen der privaten Haushalte im März überraschend. Die Nachrichten passten ins Bild, da bereits zur Wochenmitte das schwache Wirtschaftswachstum zum Jahresstart die Anleger verschreckt hatte.

Die US-Notenbank hatten sich am Mittwochabend indes ihre geldpolitischen Optionen weiter offen gehalten: Die Währungshüter gaben am Ende ihrer zweitägigen Sitzung keinen Hinweis auf den Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise. Auch von der japanischen Notenbank kamen keine freundlichen Signale für den Aktienmarkt: Entgegen der von Anlegern erhofften weiteren Lockerung bestätigten die Währungshüter lediglich ihre bisherige Geldpolitik.

Unter den Technologiewerten verloren die Apple-Aktien am Dow-Ende 2,71 Prozent auf 125,15 US-Dollar, nachdem das «Wall Street Journal» über Produktionsprobleme bei einem wichtigen Bauteil der neuen Computeruhr berichtet hatte. Zudem warnte der iPhone-Hersteller vor einer möglichen Milliarden-Steuernachzahlung in Irland. Für die in New York gelisteten Papiere von Baidu ging es als Schlusslicht im Nasdaq 100 sogar um rund achteinhalb Prozent bergab. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber hatte zwar im ersten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen, aber beim Umsatz die Erwartungen verfehlt.

Der israelische Generikahersteller Teva Pharmaceutical hatte den Ausblick angehoben, war beim Ergebnis aber etwas unter den Erwartungen geblieben. Die Anteilsscheine verloren knapp 3 Prozent.

Die App Yelp, bei der Nutzer Restaurants und andere Geschäfte bewerten können, hatte die Börse mit ihren Geschäftszahlen und mit der Umsatzprognose verärgert. Die Aktien brachen um mehr als 23 Prozent ein. Papiere des Karriere-Netzwerk LinkedIn sackten im nachbörslichen Handel in Reaktion auf die Quartalsergebnisse um rund ein Viertel ab.

Ansonsten fielen die Aktien von Potash mit Verlusten von mehr als 1 Prozent auf. Der weltgrösste Düngemittelproduzent war im ersten Quartal trotz einer Gewinnsteigerung hinter den Analystenerwartungen zurückgeblieben. Zudem schraubte der K+S-Konkurrent wegen höherer Steuerlasten seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zurück.

Die im Dow gelisteten Anteilsscheine von ExxonMobil gaben lediglich um 0,57 Prozent nach. Der Ölkonzern hatte zum Jahresauftakt zwar einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang erlitten – die Gewinnerwartungen übertraf er dennoch deutlich. (awp/mc/pg)

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