US-Schluss: Dow stoppt Talfahrt nach Arbeitsmarktbericht

New York – Gestützt auf einen positiv aufgenommenen Arbeitsmarktbericht aus den USA haben sich die New Yorker Börsen am Freitag deutlich erholt. Nach der jüngsten Korrektur mit fünf Verlusttagen in Folge ging der Dow Jones Industrial mit plus 1,26 Prozent auf 16 020,20 Punkte ins Wochenende. Auf Wochensicht bleibt aber ein Minus von 0,41 Prozent. Vor einer Woche hatten der US-Leitindex wie auch der marktbreite S&P-500-Index bei 16 174 und 1813 Punkten jeweils Rekordhochs erreicht. Der S&P 500 erholte sich am Freitag um 1,12 Prozent auf 1805,09 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg um 0,76 Prozent auf 3504,26 Punkte.

Ein Börsianer nannte die Arbeitsmarktdaten «gut, aber auch nicht zu gut», so dass Tapering-Sorgen nicht noch stärker angefacht würden. Als «Tapering» wird die Drosselung der milliardenschweren Anleihenkäufe durch die US-Notenbank bezeichnet, die die Konjunktur unterstützen sollen. Marktstratege Ashraf Laidi von City Index hält den baldigen Start geldpolitischer Bremsmassnahmen in den USA indes nicht für eine ausgemachte Sache. Auch der zweite Monat in Folge mit einem Beschäftigungswachstum über 200.000 Stellen und die Arbeitslosenquote auf einem 5-Jahrestief sowie ein Verbrauchervertrauen auf einem Hoch seit 15 Monaten können aus seiner Sicht die geringe Inflation als Argument gegen Tapering nicht wettmachen. Ein anderer Händler sagte: «Der Aktienmarkt beginnt die wirtschaftliche Erholung mehr zu schätzen als die Angst vor dem Tapering.»

Im weltweit meistbeachteten Aktienindex Dow Jones Industrial gingen alle 30 Wert mit Gewinnen aus der Sitzung. Tagessieger waren Intel-Aktien mit plus 2,31 Prozent auf 24,82 US-Dollar. Die Citigroup sprach für den Chiphersteller eine neue Kaufempfehlung aus. Finanzwerte drehten nach schwachem Start nach oben, hinkten dem Markt aber hinterher: Die Papiere von JPMorgan und Goldman Sachs verteuerten sich um 0,43 und 1,00 Prozent. Einem Börsianer zufolge leidet der Sektor weiterhin unter einer drohenden, aggressiveren Regulierung. Die offenbar anstehende «Volcker-Regel» könnte Banken riskante Wetten verbieten.

Im S&P 500 setzten Einzelhandelswerte indes ihre Talfahrt fort: Schlechtester Wert waren wie schon am Vortag J.C. Penney mit einem Minus von 8,70 Prozent. Börsianern zufolge fordert der Regulierer weitere Informationen über die Finanzen des Handelskonzerns. Die Anteile an Family Dollar Stores und auch Gap bröckelten um 2,40 respektive 1,94 Prozent ab. Ein Händler sprach von Umschichtungen aus nicht-zyklischen Konsumwerten in kleine Titel aus dem Sektor. Rite Aid verteuerten sich nach November-Zahlen um 2,31 Prozent.

Der Eurokurs behielt Rückenwind von einer unveränderten Geldpolitik der Europäische Zentralbank, die am Vortag verkündet worden war. Er kletterte über 1,37 Dollar auf ein neues Hoch seit Ende Oktober. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,3703 Dollar. Am US-Rentenmarkt stieg der Kurs richtungweisender zehnjährige Anleihen trotz der guten Arbeitsmarktzahlen um 4/32 auf 99 2/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 2,86 Prozent. (awp/mc/ps)

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