US-Schluss: Dow büsst 0,1% auf 18’267 Punkte ein

Boerse

New York – Die Anleger am US-Aktienmarkt haben sich am Donnerstag zurückgehalten. Der Arbeitsmarktbericht am Freitag werfe bereits seine Schatten voraus, begründeten Händler die Vorsicht. Der Leitindex Dow Jones Industrial beendete den insgesamt ruhigen Handelstag mit einem kleinen Minus von 0,07 Prozent auf 18’268,50 Punkten. Auch der marktbreite S&P 500 kam mit plus 0,05 Prozent auf 2160,77 Zähler kaum von der Stelle. Der von Technologiewerten geprägte Nasdaq 100 gab um 0,08 Prozent auf 4873,92 Punkte nach.

Investoren warten nun auf weitere Indizien für die Zinspolitik der US-Notenbank Fed. Die am Freitag anstehenden Arbeitsmarktdaten der US-Regierung für September sind für Marktteilnehmer daher besonders wichtig. Fallen sie stark aus, dürfte die Wahrscheinlichkeit für eine Leitzinsanhebung im Dezember wieder steigen. Die am Donnerstag bereits veröffentlichten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren überraschend gesunken.

Vom erstmals seit Ende Juni wieder über 50 US-Dollar gestiegenen Preis für ein Fass (159 Liter) Öl der amerikanischen Sorte WTI profitierten die im Dow-Index notierten Ölwerte Exxon Mobil und Chevron nicht. Sie schlossen quasi unverändert. Andere Öl-Aktien wie etwa ConocoPhillips legten hingegen zu.

Die Papiere von Wal-Mart gerieten wegen Aussagen zum Ausblick deutlich unter Druck und verloren 3,22 Prozent. Der Einzelhändler hatte für das kommende Geschäftsjahr einen weitgehend unveränderten Gewinn in Aussicht gestellt, was Marktteilnehmer enttäuschte.

Im Dow notierten nur die Anteile von American Express mit minus 3,76 Prozent noch schwächer. Das japanische Analysehaus Nomura hatte die Titel auf die negative Anlageempfehlung «Reduce» abgestuft. Ein schwieriges zweites Halbjahr 2016 dürfte Fragen zur Ertragskraft des Kreditkartenkonzerns aufwerfen, hiess es.

Der Pharmakonzern Pfizer kündigte einen Verkauf seines Infusionsgeschäfts an. Die Aktien gaben um 0,74 Prozent nach.

Mit einem Minus von etwas mehr als 20 Prozent rutschten die Twitter-Aktien tief in den Keller. Der Grund sind Meldungen eines Branchenportals, dass offenbar weder der Google-Mutterkonzern Alphabet noch Walt Disney ein Gebot für den Kurznachrichtendienst abgeben wollen. «Die Bieter ergreifen die Flucht», kommentierte ein Börsianer. Auch ein Angebot von Apple wurde in dem Bericht als unwahrscheinlich eingestuft.

In den vergangenen Tagen hatten die Twitter-Aktien inmitten von Übernahme-Spekulationen noch um rund ein Drittel zugelegt. Die Titel von Alphabet, Disney und Apple gingen am Donnerstag alle mit einem Kurszuwachs über die Ziellinie.

Der Chipproduzent Qualcomm macht offenbar bezüglich der geplanten Übernahme des niederländischen Halbleiterunternehmens NXP Fortschritte, hiess es bei der Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Den Qualcomm-Papieren gab dies Auftrieb. Sie gewannen 1,05 Prozent.

Bei Autowerten sorgte eine Branchenstudie von der US-Investmentbank Goldman Sachs für Bewegung, deren Analysten nun vorsichtiger für den US-amerikanischen Autosektor werden. Unter anderem stuften sie die Titel des Elektroautobauers Tesla Motors auf «Neutral» ab und kürzten das Kursziel deutlich. Die Tesla-Papiere verloren 3,58 Prozent.

Der Euro gab im US-Handel weiter nach. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1148 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1185 (Mittwoch: 1,1211) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8941 (0,8920) Euro. Am Markt für US-Staatsanleihen fiel der Kurs richtungweisender zehnjähriger Papiere um 10/32 Punkte auf 97 27/32 Punkte. Ihre Rendite betrug 1,74 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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