US-Schluss: Wall Street tritt auf der Stelle

Boerse

New York – Die US-amerikanischen Aktienindizes haben am Freitag keine klare Richtung gefunden. Robuste Arbeitsmarktdaten konnten dem Dow Jones Industrial nach zuletzt drei Handelstagen mit jeweils leichten Gewinnen nicht weiter nach oben verhelfen. Der Leitindex gab zur Schlussglocke um 0,11 Prozent auf 19’170,42 Punkte nach. In der Wochenbilanz hat er sich damit trotz eines zwischenzeitlich erreichten Rekordstandes nur um wenige Punkte bewegt.

Mit etwas Zurückhaltung wurde in New York auf das am Sonntag anstehende Referendum in Italien geblickt, nachdem die Märkte seit dem Wahlsieg von Donald Trump fast nur die Richtung nach oben kannten. Auch die übrigen Indizes machten daher am Freitag keine grossen Sprünge. Der breiter gefasste S&P 500 ging mit einem dünnen Plus von 0,04 Prozent bei 2191,95 Punkten aus dem Handel. Die Technologiewerte im Nasdaq-100-Index konnten eine zweitägige Talfahrt mit einem kleinen Aufschlag von 0,11 Prozent auf 4739,37 Punkte beenden.

Die üblicherweise vielbeachteten US-Arbeitsmarktdaten wurden am Freitag als solide bewertet, ohne dass sie dem Markt dieses Mal grosse Impulse mitgaben. Die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft war im November zwar geringfügig niedriger ausgefallen als erwartet, die Arbeitslosenquote überraschte aber mit ihrem tiefsten Stand seit über neun Jahren. Für Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen untermauerten die Zahlen eine Zinserhöhung im Dezember, die am Markt aber schon als «ausgemacht» gelte.

Ähnlich ruhig wie am Gesamtmarkt ging es am Freitag auch bei den Einzelwerten zu. Die Gewinner vom Vortag waren nun die Verlierer – und umgekehrt. Nach zuletzt drei starken Handelstagen nahmen Goldman Sachs im Dow Jones mit Einbussen von 1,44 Prozent den letzten Platz ein. An der Spitze erholten sich dagegen die Chiptitel von Intel mit einem Plus von mehr als 1 Prozent von ihren deutlichen Vortagsverlusten.

Ähnliches gilt im S&P 500, wo die grossen Autobauer am Vortag noch von Absatzzahlen profitierten, nun aber auf den Verkaufslisten standen. General Motors büssten 2,80 Prozent ein und für die Papiere von Ford ging es um rund 1,5 Prozent nach unten.

Unter die Verlierer mischten sich im marktbreiten S&P-Index auch die Starbucks-Titel mit einem Abschlag von etwas mehr als 2 Prozent, nachdem der Chef der Kaffeekette, Howard Schultz, seinen Abschied angekündigt hatte. Aus dem eigenen Haus soll der Leiter des operativen Geschäfts, Kevin Johnson, im April nachrücken.

Papiere von Eli Lilly dagegen kletterten im S&P 500 um 2,64 Prozent, nachdem der Pharmakonzern gemeinsam mit seinem Partner Boehringer von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Erlaubnis bekam, das Diabetes-Medikament Jardiance in einem neuen Anwendungsgebiet im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen einzusetzen.

An der Nasdaq holten – ähnlich wie bei Intel – viele Chiphersteller einen Teil ihrer Vortagsverluste auf. Qualcomm etwa gehörten im Nasdaq 100 mit einer Erholung um 2,62 Prozent zu den grössten Gewinnern. Übertrumpft wurden sie aber von den Ebay-Aktien mit plus 3,76 Prozent. Börsianer begründeten dies mit Aussagen eines Marktforschers, wonach sich der globale Trend bei Online-Marktplätzen beschleunige. (awp/mc/upd/ps)

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