US-Schluss: Gutes Ende nach schlechtem Beginn

Boerse

New York – Die New Yorker Aktienindizes haben am Mittwoch ihre anfänglichen Verluste im Verlauf immer stärker eingedämmt. Dem Dow Jones Industrial blieb zum Handelsschluss zwar das Erreichen der Gewinnzone mit einem Minus von 0,07 Prozent auf 26’007,07 Punkte verwehrt, doch gemessen an seinem Tagestief bei 25’440 Punkten im frühen Handel machte der Leitindex reichlich Boden gut.

Der marktbreite S&P 500 ging mit einem knappen Plus von 0,08 Prozent auf 2883,98 Punkte über die Ziellinie. Für den technologielastigen Nasdaq 100 sah es noch besser aus mit plus 0,41 Prozent auf 7551,90 Zähler.

«Anleger wägen derzeit ab zwischen den Belastungen durch den Handelskonflikt zwischen den USA und China und den Entlastungen durch die Geldpolitik», schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets mit Verweis auf die zur Wochenmitte überraschend deutlich ausgefallenen Leitzinssenkungen der Notenbanken Indiens, Thailands und Neuseelands. Es werde viele weitere geldpolitische Massnahmen in den kommenden Monaten geben als Reaktion auf die negativen Effekte eines Handelskrieges, glaubt der Experte. Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda sagte, Anleger gierten nach immer mehr geldpolitischen Stimuli.

Die Aktien von Walt Disney ragten am Mittwoch im Dow negativ hervor. Der Entertainment-Konzern hatte die Erwartungen an das vergangene Geschäftsquartal trotz des Erfolgsfilms «Avengers: Endgame» klar verfehlt. Mit einem Minus von fast 5 Prozent auf 134,86 Dollar waren die Aktie Index-Schlusslicht und entfernte sich weiter von ihrem Ende Juli erreichten Rekordhoch bei 147,15 Dollar. Als Belastung erwiesen sich für Disney vor allem Sonderkosten durch die Integration zugekaufter Geschäfte von 21st Century Fox und hohe Investitionen in den Auf- und Ausbau von Streaming-Diensten.

Während sich Disney vom Rekordhoch weiter entfernten, pirschten sich die Papiere des Getränkekonzerns Coca-Cola wieder etwas an ihre vor gut zwei Wochen erreichte Bestmarke bei 54,82 Dollar heran. Mit plus 1,74 Prozent waren sie der zweitbeste Dow-Wert nach den Papieren der Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance mit plus 2 Prozent.

Für Boeing ging es um 0,32 Prozent nach unten. Konzernchef Dennis Muilenburg hatte auf einer Analystenkonferenz gesagt, wegen der Situation um die Boeing 737 Max gehe man vorsichtig mit der Liquidität um. Allerdings erwäge Boeing auch weiterhin einen Produktionsstopp für diesen Flugzeugtyp. Der Airbus-Konkurrent kämpft immer noch mit den Folgen zweier Abstürze von Flugzeugen dieses Typs. Auch weil die Baureihe 737 Max nach dem zweiten Unglück mit Flugverboten belegt worden war, hatte Boeing vor kurzem einen Rekordverlust für das zweite Quartal berichtet.

Der Kurznachrichtendienst Twitter hatte mitgeteilt, dass einige Daten von Nutzern ohne deren Wissen mehr als ein Jahr lang mit Werbekunden des Dienstes geteilt worden sein könnten. Anleger schien das kaum zu stören, die Papiere legten um rund 1 Prozent zu.

Der Euro kletterte wieder über die Marke von 1,12 US-Dollar. In New York wurde die Gemeinschaftswährung zuletzt mit 1,1203 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1202 (Dienstag: 1,1187) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,8927 (0,8939) Euro gekostet.

Der US-Anleihenmarkt drehte. Nach zunächst klaren Kursgewinnen gab es zuletzt Verluste. Richtungweisende zehnjährige Rentenpapiere gaben um 4/32 Punkte auf auf 105 29/32 Punkte nach und rentierten mit 1,72 Prozent. (awp/mc/pg)

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