US-Schluss: Dow macht Verluste fast vollständig wett

Boerse

New York – Am New Yorker Aktienmarkt hat der Pessimismus am Freitag kurz vor Handelsende spürbar nachgelassen. Der Dow Jones Industrial reduzierte seine Verluste merklich und ging mit einem Abschlag von nur noch 0,09 Prozent auf 25’450,24 Punkten über die Ziellinie.

Zunehmende Konjunktursorgen hatten ihn im gesamten Verlauf meist recht deutlich im Minus gehalten. Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht, schwache Wirtschaftsdaten aus China und der weiter fehlende Durchbruch im amerikanisch-chinesischen Handelsstreit drückten auf die Stimmung. Auf Wochensicht verbuchte der Leitindex ein Minus von 2,2 Prozent. Noch bis Ende Februar hatte der Leitindex ausgehend von seinem Dezember-Tief um mehr als 20 Prozent zugelegt, ehe der Rally die Puste ausging.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Freitag um 0,21 Prozent auf 2743,07 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,16 Prozent auf 7015,69 Zähler.

Der US-Arbeitsmarkt sendete im Februar widersprüchliche Signale. Während der Beschäftigungsaufbau fast zum Erliegen kam, legten die Stundenlöhne stärker als erwartet zu. Der Schwung am US-Arbeitsmarkt lasse nach, so das Fazit von Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. «Sollte sich das Lohnwachstum in den kommenden Monaten weiter beschleunigen, könnte dies die Inflation nachhaltig ankurbeln, was die Notenbank Fed von ihrem Abwarte-Kurs abbringen könnte», so Altmann. Zentralbankchef Jerome Powell hatte sich zuletzt für ein geduldiges Vorgehen mit Blick auf weitere Leitzinsanhebungen ausgesprochen.

Der amerikanische Botschafter in Peking dämpfte derweil Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Handelsstreit mit China. In den Verhandlungen gebe es weiter unterschiedliche Positionen, die weitere Gespräche notwendig machen, sagte Terry Branstad der Wirtschaftszeitung «Wall Street Journal». Bisher sei noch kein Termin für einen Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping festgelegt worden.

Die Ölpreise gaben wegen der weltweiten Konjunktursorgen deutlich nach, was sich auf die Aktienkurse der Ölkonzerne auswirkte: ExxonMobil verloren als schwächster Dow-Wert 1,43 Prozent. Im S&P büssten Occidental Petroleum 4,61 und ConocoPhillips 3,71 Prozent ein. Top-Wert im Dow waren die Aktien der Grossbank Goldman Sachs, die sich mit plus 1,28 Prozent von ihrem Vortagesminus erholten.

Die Nachricht, dass sich die Entscheidung der US-Telekomaufsicht FCC über die geplante Fusion der beiden Mobilfunkkonzerne T-Mobile US und Sprint weiter verzögert, schmeckte deren Anleger nicht. Weil die Unternehmen wichtige Unterlagen nachgereicht hätten, werde die Frist verlängert, hatte die Behörde mitgeteilt. T-Mobile US gaben um 0,94 Prozent und Sprint um 3,17 Prozent nach.

Der Euro erholte sich von seinen hohen Vortagesverlusten und kostete im New Yorker Handel 1,1232 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1222 (Donnerstag: 1,1271) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8911 (0,8872) Euro gekostet. Richtungsweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 2/32 Punkte auf 99 30/32 Punkte. Sie rentierten mit 2,63 Prozent. (awp/mc/ps)

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