US-Schluss: Dow gibt um 0.1% auf 17’492,93 Punkte nach

New York – Die US-Börsen haben sich am Montag kaum vom Fleck bewegt. Aktuelle Konjunkturdaten sowie Einschätzungen zur Zinspolitik der US-Notenbank (Fed) lieferten keine richtungsweisenden Impulse. Die leicht rückläufigen Ölpreise fanden ebenfalls keine grössere Beachtung. Dagegen wurde das Übernahmeangebot des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer für den US-Konkurrenten Monsanto an der Wall Street mit Interesse verfolgt.

Der Dow Jones Industrial , der am Freitag eine mehrtägige Durststrecke moderat im Plus beendet hatte, beendete den Handel mit minus 0,05 Prozent bei 17’492,93 Punkten. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,21 Prozent auf 2’048,04 Punkte und der Nasdaq-100-Index sank um 0,18 Prozent auf 4’355,10 Punkte.

Der vom Finanzinformationsdienstleister Markit veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Mai fiel etwas schwächer als erwartet aus. Zur Zinspolitik der Fed sagte Mitglied James Bullard, der zudem Präsident der Notenbank von St. Louis ist, er sehe im Fall eines Austritts Grossbritanniens aus der Europäischen Union keine Auswirkungen auf die Zinsanhebungspläne.

Die Chemiebranche in Europa und den USA wurde an diesem Tag gleich von zwei Nachrichten getrieben: So will der Leverkusener Konzern Bayer den US-Rivalen Monsanto für 62 Milliarden oder 122 US-Dollar je Aktie übernehmen, um so zur Nummer eins im Agrochemie-Markt aufzusteigen. Die im S&P-100-Index notierten Papiere des US-Saatgutkonzerns, der zurzeit in Europa vor allem wegen seines Unkraftvernichters Glyphosat im Fokus steht, gewannen allerdings nur vergleichsweise verhaltene 4,41 Prozent auf 106,00 Dollar.

Es wird erwartet, dass sich Monsanto in Kürze öffentlich zum Bayer-Angebot äussern wird. Mehrere Analysten rechnen damit, dass die Offerte zunächst als zu niedrig abgelehnt werden dürfte.

Im Blick stand ausserdem die abgesagte Fusion zwischen dem niederländischen Düngemittelhersteller Oci und dem US-Konzern CF Industries. Neue Steuerregeln in den USA haben den Zusammenschluss unattraktiv gemacht. Die CF-Aktien profitierten von der Absage und legten ebenfalls um 4,41 Prozent zu.

Im Dow zählten die Anteilsscheine von Apple mit plus 1,27 Prozent zu den Favoriten. Händler begründeten dies mit der Hoffnung auf ein gutes Abschneiden des kommenden Smartphone-Modells iPhone 7. Die Wirtschaftszeitung «Economic Daily News» in Taiwan soll berichtet haben, dass der US-IT-Konzern seine Zulieferer für 2016 auf eine höhere Produktion des iPhone 7 als bisher erwartet eingestimmt habe.

Die Aktien von Boeing gewannen moderate 0,15 Prozent. Der Flugzeugbauer hat einen Grossauftrag über 100 Mittelstreckenjets aus Vietnam erhalten.

Mit minus 5,11 Prozent hingegen zeigten sich die Papiere von Fiat Chrysler an der New Yorker Börse NYSE sehr schwach. Wegen auffälliger Abgaswerte bei Modellen des italienisch-amerikanischen Autokonzerns schaltet das deutsche Bundesverkehrsministerium nun die italienischen Behörden für weitere Konsequenzen ein. Konkret geht es um den Verdacht, dass die Abgasreinigung bei einigen Fiat-Modellen nach einer bestimmten Zeit heruntergeregelt wird.

Der Euro übersprang im US-Handel wieder die Marke von 1,12 Dollar und wurde zur Schlussglocke an der Wall Street bei 1,1217 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1215 (Freitag: 1,1219) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8917 (0,8914) Euro. Am US-Rentenmarkt stagnierten richtungsweisende zehnjährige Staatsanleihen bei 98 1/32 Punkten und rentierten mit 1,84 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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