US-Schluss: Dow nach US-China-Abkommen auf Rekordniveau

Boerse

New York – Die Anleger an der Wall Street haben am Mittwoch die Unterzeichnung des ersten US-chinesischen Handelsabkommens erleichtert zur Kenntnis genommen. Sowohl der Leitindex Dow Jones Industrial als auch der marktbreite S&P 500 hatten bereits im frühen Handel und damit vor der Besiegelung des Deals Höchststände erklommen, bevor sie etwas an Fahrt verloren und moderat im Plus schlossen.

Der Dow gewann am Ende 0,31 Prozent auf 29’030,22 Punkte und profitierte damit auch von einem Kurssprung bei den Aktien des Gesundheitsdienstleisters und Krankenversicherers UnitedHealth. Seine Bestmarke liegt nun bei knapp 29’128 Punkten.

Für den S&P 500 ging es um 0,19 Prozent auf 3289,29 Punkte nach oben. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 hingegen trat mit plus 0,02 Prozent auf 9035,67 Zähler nahezu auf der Stelle. Der ebenfalls technologielastige Nasdaq Composite hatte im Handelsverlauf immerhin ein Rekordhoch erreicht, schloss aber ebenfalls nahezu unverändert.

US-Präsident Donald Trump und Chinas Vizepremier Liu He unterschrieben das inhaltlich auf bestimmte Themen begrenzte Teilabkommen im Weissen Haus. Die US-Regierung betrachtet den Vertrag als die erste Phasen eines umfassenden Handelsabkommens.

Experten blieben skeptisch: «Der von US-Präsident Donald Trump gepriesene grosse Deal entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Mini-Abkommen», schrieb etwa Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Das Vertragswerk klinge über weite Strecken mehr nach einer Absichtserklärung als nach einem ausgeklügeltem System. Damit verliere das Handelsabkommen aber an vielen Stellen an Substanz.

An der Dow-Spitze zogen die Aktien von UnitedHealth um knapp 3 Prozent an. Das Unternehmen hatte im abgelaufenen Jahresviertel die Margen erhöht und überraschend viel verdient.

Zudem rückten erneut Geschäftszahlen der Finanzkonzerne in den Fokus. Auf die starken Resultate der Bank JPMorgan und auch von der Citigroup am Vortag folgten nun überraschend schwache Ergebnisse von Goldman Sachs. Das Geldhaus hatte im vergangenen Jahr wegen eines schwächeren Investmentbankings und hoher Rechtskosten einen überraschend deutlichen Gewinnrückgang verbucht. Die Aktien gaben nach einigem Hin und Her schliesslich leicht nach.

Bei der Bank of America waren die Erträge niedriger als ein Jahr zuvor ausgefallen, weil das Privatkundengeschäft wegen eines geringeren Zinsüberschusses weniger einbracht hatte. Die Anteilscheine büssten fast 2 Prozent ein.

Die Aktien von Target fanden sich mit einem Minus von 6,6 Prozent am Ende des S&P 500 wieder. Der Filialhändler hatte angekündigt, dass das Umsatzwachstum im laufenden Quartal wohl niedriger als ursprünglich angepeilt ausfallen dürfte. Das Geschäft mit Spielsachen und Elektronikartikeln sei schwach verlaufen, hiess es.

Der Eurokurs notierte zuletzt bei 1,1149 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1142 (Dienstag: 1,1115) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8975 (0,8997) Euro. Richtungweisende zehnjährige US-Staatsanleihen gewannen 8/32 Punkte auf 99 22/32 Punkte. Sie rentierten mit 1,783 Prozent. (awp/mc/ps)

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