US-Schluss: Dow legt 0,5% auf 22’775 Punkte zu

Boerse

New York – Der Rekord-Marathon an der Wall Street und den Nasdaq-Börsen hat am Donnerstag wieder Tempo aufgenommen. Einen Tag vor dem monatlichen Arbeitsmarktbericht stiegen alle vier wichtigen Indizes auf Höchststände. US-Aktien befinden sich inzwischen auf ihrem längsten Aufwärtsmarsch seit 2013.

Der Dow Jones Industrial übersprang erstmals die Hürde von 22’700 Punkten und näherte sich bereits dicht der Marke von 22 800 Punkten. Gestützt wurde die gute Stimmung am US-Aktienmarkt von Konjunkturdaten. Die wieder deutlich gestiegenen Ölpreise trugen ein Übriges zur Stimmung bei, denn sie werden von Marktteilnehmern als Signal für eine prosperierende Weltwirtschaft angesehen. Die Anlegerlaune dürfte zudem auch von Hoffnungen auf eine Entspannung im Katalonien-Konflikt getrieben worden sein.

Der Dow schloss mit plus 0,50 Prozent auf 22’775,39 Punkten knapp unter seinem direkt zuvor erreichten Tageshoch. Es war sein nunmehr siebter Handelstag im Plus, auch wenn der Gewinn in diesem Zeitraum mit plus 2,2 Prozent etwas mager ausfällt. Der breite S&P 500 legte am Donnerstag um 0,56 Prozent auf 2552,07 Punkte zu und stieg damit den achten Handelstag in Folge. Der Nasdaq Composite gewann 0,78 Prozent auf 6585,36 Punkte und der Nasdaq-Auswahlindex 100 0,97 Prozent auf 6057,14 Zähler.

Sowohl die Auftragseingangsdaten für die US-Industrie im Monat August als auch die wöchentlichen Jobdaten waren besser als erwartet ausgefallen. Dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlicher als von Analysten prognostiziert zurückgegangen waren, dürfte etwas erleichtert haben, nachdem am Mittwoch der ADP-September-Bericht über die Jobentwicklung in der Privatwirtschaft wie erwartet schwach ausgefallen war. Dieser gilt als Indikator für die am Freitag erwarteten staatlichen Arbeitsmarktdaten.

Spitzenwert im Dow war die Aktie der US-Bank Goldman Sachs mit plus 2,39 Prozent. Die Aktie von JPMorgan legte um 0,76 Prozent zu. Bereits in Europa hatten sich Bankenwerte erholt, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf gut unterrichtete Kreise berichtet hatte, dass die katalanischen Separatisten ihre Unabhängigkeitsbestrebungen wohl auf Eis legen würden. Das spanische Verfassungsgericht hatte zuvor die für die Unabhängigkeitserklärung vorgesehene Sitzung des katalanischen Parlamentes untersagt.

An der Nasdaq hingegen verloren Amgen 0,92 Prozent, während Regeneron Pharmaceuticals um 1,61 Prozent stiegen. Im Patentrechtsstreit mit dem weltweit grössten Biotech-Konzern Amgen um einen Cholesterin-Senker haben der französische Pharmakonzern Sanofi und sein US-Partner einen Etappensieg erzielt. Sie dürfen nun vorerst Praluent, ihr Konkurrenzprodukt zum Amgen-Medikament Repatha, weiter verkaufen.

Die Papiere von Seaworld Entertainment büssten an der New Yorker Börse (Nyse) 6,52 Prozent ein. Der Betreiber von Legoland und Heide-Park Merlin Entertainment habe ein Gebot für Teile des US-Themenmarktbetreibers abgegeben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Analysten jedoch äusserten sich skeptisch über eine solche Möglichkeit oder eine Aufspaltung.

Die Aktien von Constellation Brands gewannen 4,01 Prozent. Der Getränkeriese hatte mit seiner Prognose für den Gewinn je Aktie auf vergleichbarer Basis die Markterwartung übertroffen. Zudem zählten die Biogen-Aktien nach einem Kommentare der Bank Morgan Stanley zu den Spitzenwerten im Nasdaq 100 mit plus 3,75 Prozent. Analyst Matthew Harrison hob das Papier des Biotech-Konzerns auf «Overweight» und verwies darauf, dass das Hauptgeschäft widerstandsfähiger als erwartet sei. Ein Kurstreiber dürfte zudem das unterschätzte Geschäft mit Alzheimer-Medikamenten sein.

Der Kurs des Euro sank im US-Handel weiter und kostete zur Schlussglocke an der Wall Street 1,1705 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1742 (Mittwoch: 1,1787) Dollar festgesetzt. Am US-Rentenmarkt büssten wegweisende zehnjährige Staatsanleihen 6/32 Punkte auf 99 4/32 Punkte ein und rentierten mit 2,35 Prozent. (awp/mc/ps)

Exit mobile version