US-Schluss: Knappes Minus nach Berg- und Talfahrt – EZB

New York – Die US-Börsen haben am Donnerstag nach einer Berg- und Talfahrt knapp im Minus geschlossen. Für die Kursausschläge sorgten insbesondere Nachrichten zur künftigen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Leitindex Dow Jones Industrial stand zum Schluss 0,07 Prozent tiefer bei 17’900,10 Punkten. Ähnlich entwickelte sich der marktbreite S&P-500-Index , der letztlich 0,12 Prozent auf 2071,92 Punkte verlor.

Beide Indizes hatten es am Vortag bei moderaten Gewinnen auf Höchststände geschafft. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100, dem noch ein gutes Stück zum Rekordstand der Jahrtausendwende fehlt, gab am Donnerstag 0,02 Prozent auf 4311,93 Punkte ab.

Zunächst hatte EZB-Präsident Mario Draghi für eher trübe Stimmung gesorgt: Er sagte im Anschluss an die Sitzung des EZB-Rats, Anfang 2015 solle die Wirksamkeit bereits beschlossener Massnahmen geprüft werden. Dies bedeute aber nicht unbedingt, dass die Prüfung schon im Januar erfolgen werde. Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Alpari UK sah dies als Enttäuschung: Die Anleger hätten deutlichere Signale zur Bekämpfung der schwachen Preisentwicklung erwartet.

Zu einer Kurserholung mit zwischenzeitlichen Gewinnen führte dann ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die EZB könnte bereits auf ihrer nächsten Sitzung im Januar in den grossangelegten Kauf von Wertpapieren einsteigen, hiess es mit Bezug auf zwei nicht namentlich genannte Notenbanker. Ein Sprecher der EZB habe die Informationen nicht kommentieren wollen.

Zudem richten sich die Blicke schon auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den November, der am Freitag vorgelegt wird. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren im Vergleich zur Vorwoche etwas weniger zurückgegangen als erwartet, während deren Wert am Donnerstag leicht nach oben revidiert wurde. Am Vortag hatte der Arbeitsmarkt-Dienstleister ADP über eine etwas verlangsamte Beschäftigungserholung in der Privatwirtschaft berichtet – dagegen war der Aufbau im Vormonat nach oben revidiert worden, so dass in den vergangenen drei Monaten jeweils mehr als 200’000 Stellen geschaffen worden waren.

Zu Unternehmen gab es einmal mehr kaum kursbewegende Nachrichten. Unter den grössten Verlierern waren die Aktien der Ölkonzerne zu finden: Chevron büssten am Dow-Ende 1,26 Prozent ein und ExxonMobil verloren 0,61 Prozent. Hier belasteten die Ölpreise, die nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung wieder auf Talfahrt gingen. Dagegen gewannen die Titel des Softwarekonzerns Microsoft als Dow-Spitzenreiter 1,58 Prozent.

Eine überraschend deutliche Anhebung der Dividende half den Aktien des Medienunternehmens Walt Disney nur wenig: Sie legten um bescheidene 0,13 Prozent zu. Procter & Gamble verteuerten sich um 0,64 Prozent. Börsianer verwiesen darauf, dass die schweizerische Bank Credit Suisse die Titel des Konsumgüterherstellers hochgestuft habe und nun mit einer im Branchenschnitt überdurchschnittlichen Kursentwicklung rechne.

Deutlichere Kursbewegungen gab es bei Werten aus der zweiten Reihe. So sprangen Hawaiian Electric Industries nach der beschlossenen Übernahme durch NextEra Energy Corp um über 14 Prozent hoch, während die Aktien des Käufers etwas nachgaben. Array BioPharma verteuerten sich ebenfalls um mehr als 14 Prozent. Dem Unternehmen zufolge bekommt Array vom schweizerischen Pharmakonzern Novartis die Rechte für das Krebsmittel Binimetinib zurück. (awp/mc/upd/ps)

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