US-Schluss: Dow gelingt grösstes Wochenplus seit 2020

Boerse

(Adobe Stock)

New York – Die US-Börsen haben am Freitag ihre jüngste Erholung schwungvoll fortgesetzt. Nach dem Kursrutsch insbesondere von Ende April bis Mitte Mai hätten Schnäppchenjäger erneut zugegriffen und die vermeintlich günstigen Kurse zum Einstieg genutzt, sagten Börsianer. Zudem hatten Anleger im Laufe der Woche das Protokoll der US-Notenbank zur jüngsten Zinssitzung als Beleg für eine nur graduelle Straffung der Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation gewertet. Damit schaffte der Leitindex Dow Jones Industrial mit einem Plus von 6,24 Prozent den grössten prozentualen Wochengewinn seit November 2020.

Am Freitag ging der Dow mit einem Anstieg von 1,76 Prozent auf 33’212,96 Punkte in das verlängerte Wochenende, nachdem er vor sieben Tagen noch auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen war. Am Montag bleibt der US-Aktienmarkt wegen des Feiertages «Memorial Day» geschlossen.

Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 2,47 Prozent auf 4158,24 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 3,30 Prozent auf 12’681,42 Punkte.

Jüngste US-Konjunkturdaten lieferten derweil kein einheitliches Bild. So stiegen einerseits die Ausgaben der Verbraucher auch im April deutlich. Ausserdem nahmen die von Inflationssorgen geplagten Anleger erleichtert zur Kenntnis, dass sich die Preisentwicklung etwas abgeschwächt hat.

Andererseits jedoch habe sich die Stimmung der Konsumenten im Mai stärker als erwartet eingetrübt, hiess es von der Universität Michigan. «Dieser jüngste Rückgang ist weitgehend auf die anhaltend negative Einschätzung der aktuellen Kaufbedingungen für Häuser und langlebige Güter zurückzuführen», kommentierte Joanne Hsu, Leiterin der Umfrage.

Mit Blick auf die Einzelwerte hatten die Anleger zu Handelsbeginn noch verschreckt auf eine drastisch gesenkte Gewinnprognose des Bekleidungshändlers Gap reagiert. Die Aktien waren zunächst um mehr als 14 Prozent eingebrochen, erholten sich aber in dem freundlichen Umfeld rasch und lagen am Ende gut vier Prozent im Plus.

Unter den wenigen Verlierern im Nasdaq 100 sackten die Papiere des Software-Anbieters Workday am Index-Ende um 5,6 Prozent ab. Analysten begründeten dies mit von Kunden verschobenen Aufträgen angesichts der wirtschaftlich unsicheren Lage.

Die Anteilscheine von Dell Technologies aber schnellten um 12,9 Prozent nach oben. Das Tech-Unternehmen konnte den Umsatz dank einer starken Nachfrage nach PCs im vergangenen Quartal um ein Sechstel steigern. Bei den Papieren von Ulta Beauty stand ein Plus von 12,5 Prozent zu Buche, nachdem der Kosmetikhersteller die Jahresziele für Umsatz und Gewinn nach oben geschraubt hatte. Dies reichte für den ersten Platz im S&P 500.

Der Euro blieb im Aufwind und kostete zuletzt 1,0728 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB ) setzte den Referenzkurs auf 1,0722 (Donnerstag: 1,0697) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9327 (0,9348) Euro. Erneut wurde die Gemeinschaftswährung durch die erwartete Zinswende in der Eurozone gestützt. Angesichts der hohen Inflation erwartet Bundesbankpräsident Joachim Nagel gleich mehrere Leitzinserhöhungen durch die EZB in diesem Jahr.

Am Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) um 0,04 Prozent auf 120,55 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen betrug 2,74 Prozent. (awp/mc/ps)

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