US-Schluss: Dow rettet sich mit Schlussspurt ins Plus

Boerse

New York – An der Wall Street hat der Dow Jones Industrial am Donnerstag zwischenzeitlich deutliche Verluste abgestreift und hauchdünn im Plus geschlossen. Börsianern zufolge griffen Schnäppchenjäger zu, nachdem der US-Leitindex aus Sorge vor einer strafferen Geldpolitik der Notenbank unter die viel beachtete 200-Tage-Linie gefallen war. Diese gilt als Indikator für den langfristigen Trend.

Der Dow legte am Ende um 0,02 Prozent auf 23 930,15 Punkte zu, nachdem er im Handelsverlauf noch um bis zu 1,65 Prozent abgesackt war. Für den breit gefassten S&P 500 ging es nach zwischenzeitlich ebenfalls deutlichen Verlusten nur noch um 0,23 Prozent auf 2629,73 Punkte nach unten. Der technologielastige Nasdaq 100 bewegte sich letztlich mit minus 0,02 Prozent auf 6643,48 Punkte kaum vom Fleck.

Neue Konjunkturdaten lieferten derweil keine klare Orientierung. Während die Produktivität der US-Wirtschaft im ersten Quartal etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatten die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt ein anhaltend robustes Bild gezeichnet. Das Defizit der Handelsbilanz hatte sich im März zudem deutlich verringert.

Im Fokus standen vielmehr einmal mehr die Geschäftsbilanzen der Unternehmen. So stachen die Aktien des Elektroautobauers Tesla mit einem Kursrutsch von 5,55 Prozent heraus. Bei der Quartalszahlenvorlage am Mittwoch nach Handelsende hatten zunächst die übertroffenen Erwartungen und die bestätigten Produktionsziele für Freude gesorgt. Doch dann stiessen abwertende Reaktionen von Unternehmenschef Elon Musk zu Analystenfragen den Anlegern sauer auf.

Der Börsenneuling Spotify verzeichnete ein Minus von 5,66 Prozent. Der Musikstreaming-Marktführer hatte im vergangenen Quartal zwar fünf Millionen zahlende Abo-Kunden hinzugewonnen, steckt aber trotzdem weiterhin tief in den roten Zahlen fest. Vor genau einem Monat hatte Spotify ein fulminantes Börsendebüt hingelegt: Der Einstandskurs hatte deutlich über dem von der New York Stock Exchange gesetzten Referenzkurs gelegen.

Der seit 2015 an der Börse gelistete Fitnessband-Pionier Fitbit hatte zwar beim Quartalsgewinn positiv überrascht, aber mit seinem Ausblick enttäuscht. Damit rauschten die Aktien um 12 Prozent in den Keller. Das Unternehmen steht aktuell unter Druck durch die Apple-Watch und andere Computer-Uhren.

Bei Akorn mussten die Anleger einen Kursrutsch von 7,81 Prozent verkraften. Der Generikahersteller und der deutsche Medizinkonzern Fresenius , der die Übernahme des US-Unternehmens wegen Regelverstössen bei Medikamententests jüngst abgeblasen hatte, überziehen sich nun gegenseitig mit Gerichtsverfahren. Zudem enttäuschte das operative Ergebnis von Akorn.

Mit einem Minus von 5,29 Prozent zählten die Papiere von AIG zu den grössten Verlierern im S&P 500. Der Versicherungsriese war beim Gewinn im ersten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Positiv zu Buche schlugen die Quartalszahlen von Kellogg : Der Cornflakes-Hersteller hatte beim Umsatz und beim Gewinn je Aktie die Erwartungen übertroffen. Dies bescherte den Papieren ein Plus von 2,65 Prozent. Auch der Lebensmittelkonzern Kraft Heinz präsentierte überraschend gute Geschäftszahlen, so dass die Aktien 1,38 Prozent gewannen.

Der Kurs des Euro stabilisierte sich zuletzt bei 1,1990 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1992 (Mittwoch: 1,2007) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8339 (0,8328) Euro gekostet. Richtungweisende zehnjährige Staatsanleihen stiegen um 5/32 Punkte auf 98 11/32 Punkte und rentierten mit 2,946 Prozent. (awp/mc/pg)

NYSE
NASDAQ

Exit mobile version