US-Schluss: Dow verliert 0,1% auf 20’925 Punkte

Boerse

New York – Vor dem wichtigen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag überwiegt an der Wall Street weiter die Zurückhaltung. Der Dow Jones Industrial schloss am Dienstag 0,14 Prozent im Minus bei 20’924,76 Punkten. Damit kam der New Yorker Leitindex den vierten Tag in Folge nicht in Schwung – noch am vergangenen Mittwoch hatte er erstmals in seiner langen Geschichte die Marke von 21’000 Punkten geknackt. Der breiter gefasste S&P-500-Index verlor am Dienstag 0,29 Prozent auf 2’368,39 Zähler, während der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 um 0,17 Prozent auf 5’351,28 Punkte sank.

Experten zufolge dürfte eine gute Beschäftigungsentwicklung in den USA die amerikanische Notenbank Fed darin bestärken, auf ihrer Sitzung Mitte März den Leitzins anzuheben. Nach entsprechenden Aussagen von Fed-Präsidentin Janet Yellen und anderer Währungshüter gilt ein solcher Schritt als so gut wie sicher. Dies würde zwar die optimistischen Konjunkturerwartungen der Fed unterstreichen, andererseits aber die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren schmälern.

Eine Übernahmeofferte katapultierte die Aktien von Nimble Storage um 46,28 Prozent auf 12,58 US-Dollar hoch. Der IT-Konzern Hewlett Packard Enterprise (HPE) will den kalifornischen Hersteller von Hard- und Softwareprodukten für die Datenspeicherung für rund 1 Milliarde Dollar beziehungsweise 12,50 Dollar je Aktie kaufen. Die HPE-Titel verloren 1,08 Prozent.

Bei Dish Network konnten sich die Anteilseigner über einen Kurssprung von 4,52 Prozent freuen. Der Fernsehsatellitenbetreiber ersetzt vom 13. März an den Halbleiter- und Softwarehersteller Linear Technology im S&P 500. Die Linear-Aktien sanken um 0,18 Prozent.

Derweil hatten die Macher der populären Foto-App Snapchat weiter Grund zur Moll-Stimmung: Nach dem fulminanten Börsengang am Donnerstag und Kursgewinnen am Freitag verloren die Snap-Aktien schon zu Wochenbeginn über 12 Prozent. Am Dienstag ging es um weitere 9,80 Prozent auf 21,44 Dollar bergab – damit notieren die Papiere inzwischen klar unter dem ersten Kurs von 24 Dollar, behaupten sich aber über dem Ausgabepreis von 17 Dollar.

Wall-Street-Analysten gefällt unter anderem nicht, dass Anleger die Aktien nur ohne Stimmrechte bekommen. Damit gehen die Snapchat-Gründer Evan Spiegel und Bobby Murphy noch weiter als andere in der Tech-Branche, um die Kontrolle über ihre Firma zu behalten. Thematisiert wird am Markt zudem die harte Konkurrenz von Facebook mit seinen Plattformen Instagram und WhatsApp. Zudem sind die Zeiten im Kamera-Geschäft schwierig, das Snap auch angesichts des zuletzt lahmenden Nutzerwachstums zum Hoffnungsträger erklärt hatte.

Aktien aus der Medizinbranche litten unter einer neuen Twitter-Meldung von US-Präsident Donald Trump, in der er den Amerikanern mehr Wettbewerb in der Pharmabranche und niedrigere Kosten für Medikamente in Aussicht stellte. Zudem legte Trumps Partei der Republikaner einen Gesetzentwurf vor, mit dem die Gesundheitsreform von Trump-Vorgänger Barack Obama rückgängig gemacht und durch ein neues System ersetzt werden soll. Im Nasdaq 100 büssten Mylan 1,61 Prozent ein, und im Dow Jones gehörten Pfizer und Merck & Co mit Verlusten von 1,05 beziehungsweise 0,77 Prozent zu den schwächsten Werten.

Der Eurokurs zollte seiner Erholung vor dem Wochenende weiter Tribut und kam im New Yorker Handel bei 1,0569 Dollar kaum von der Stelle. Den Referenzkurs hatte die EZB zuvor auf 1,0576 (Montag: 1,0592) US-Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,9455 (0,9441) Euro. Am Markt für US-Staatsanleihen verloren richtungweisende zehnjährige Papiere 4/32 Punkte auf 97 22/32 Punkte und rentierten mit 2,51 Prozent. (awp/mc/upd/ps)

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